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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 284
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284 Marsot Hauth

Um die Jahrhundertwende bis etwa zum Ersten Weltkrieg
gab es in Offenburg auch in vielen Privathäusern geätzte und
bemalte Glasfenster.74 Dies deutet daraufhin, dass die Glasveredelung
und Glasmalerei in Offenburg zur damaligen Zeit
eine bedeutende Stellung innehatte. Erkennbar ist dies auch
durch die Deutsche Glasmalereiausstellung 1901 in Karlsruhe
geworden. Dreißig der insgesamt 151 Aussteller wurden für
hervorragende Arbeiten mit Goldmedaillen ausgezeichnet.
Zehn der prämierten Glaskünstler kamen aus dem badischen
Raum. Darunter waren fünf aus Offenburg: Eugen Börner,
C[arl] Geck/A[dolf] Schell, Inh. Föhrenbach, W[ilhelm] Schell,
E. Stritt und 0[tto] Vittali.75

Die von Eugen Börner in der Deutschen Glasmalereiausstellung
präsentierten und mit der Goldmedaille ausgezeichneten
Glasbilder schuf er für Kirchen unserer Region: Wagshurst bei
Renchen, heute Stadtteil von Achern, (eine romanische Achtpassrose
, das Jüngste Gericht darstellend),76 Sinzheim (zwei
Fenster „Kreuztragung" und „Die heilige Familie")77 und Sas-
bach bei Achern (Barockstilfenster, „Christi Geburt").78 Zudem
stellte er 71 Entwürfe, Handzeichnungen und Fotografien aus.79

Als weitere Kirchen mit Fenstern von Eugen Börner seien
erwähnt: Haslach,80 Hofstetten,81 Kappelrodeck,82 Nordrach,83
Großweier,84 Kirche St. Antonius in Griesbach,85 Gengenbach86
und Renchen87. Auch in Karlsruhe, Koblenz, Mainz, Frankfurt,
sogar in St. Louis in den Vereinigten Staaten befanden sich
Werke aus Eugen Börners Schaffenszeit.88 Im südlichen Seitenschiff
der Dreifaltigkeitskirche Offenburg sind auch heute
noch Fenster dieses Glaskünstlers zu sehen.89 Das Museum im
Ritterhaus in Offenburg präsentiert aktuell ein Glasgemälde
von Eugen Börner in seiner Ausstellung. Das signierte Glasbild
zeigt eine romantische Szene und trägt den Titel „Romeo und
Julia". Es zierte ursprünglich eine Villa in der Schwarzwaldstraße
in Offenburg90 und wurde 1999 vom Förderverein für
das Museum erworben.91

Schlichte Fenster für die Ebersweierer Kirche

Den Vorgaben des Erzbischöflichen Bauamts entsprechend
sollten die Fenster für die Kirche Ebersweier aus hellem Kathedralglas
beschaffen sein. In die Fensterbogen durften Brustbilder
von je zwei Aposteln eingefügt werden.92

Eugen Börner fertigte ein Musterfenster, das dem Katholischen
Stiftungsrat anscheinend nicht bunt genug. Das Erzbischöfliche
Bauamt wies jedoch dessen Ansinnen nach mehr
Farbe in den Fenstern streng zurück:


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