Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 305
(PDF, 96 MB)
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_ 305

„Von drey Straßburger Pfaffen und den

geüsserten Kirchen güttern" - und was dieses Ereignis

von 1524/25 mit Offenburg zu tun hat

Regina Brischle

Die Ratsprotokolle im Offenburger Stadtarchiv beginnen 1595,
oder sollte man sagen, sie enden hier? Möchte man etwas über
die Ereignisse in der Stadt aus früherer Zeit erfahren, muss man
auf verstreut vorhandene Quellen zurückgreifen. Die meisten
befinden sich im Generallandesarchiv in Karlsruhe und in den
Archives de la ville et de l'Eurometropole de Strasbourg. Bis
heute sind längst nicht alle Archivalien erschlossen. Ein in
Straßburg vorliegender Schriftwechsel,1 der von Wissenschaftlern
der Universität Toronto in den Jahren 2005 bis 2015 transkribiert
, ins Englische übersetzt und veröffentlicht wurde, erlaubt
uns einen Einblick in Ereignisse während der Zeit der
Reformation, die auch Offenburg betreffen.2 Es geht um einen
Kirchenraub, durchgeführt von Chorherren des Stifts St. Thomas
in Straßburg.3

Wolfgang Capito

Der Autor der Briefe Wolfgang Capito4 war einer der führenden
Köpfe der Reformation in Straßburg. Er stand früh mit den
wichtigsten Humanisten und Reformatoren in Kontakt und
versuchte zwischen den unterschiedlichen Positionen in Glaubensfragen
zu vermitteln. Er verfasste mit Martin Bucer die
Confessio Tetrapolitana, ein eigenes Glaubensbekenntnis, das
sie 1530 auf dem Reichstag in Augsburg vorlegten.

Capito wurde 1478 im elsässischen Hagenau als Sohn des
Schmiedemeisters und Ratsmitglieds Hans Köpfel und seiner
Frau Agnes geboren. Wie es sich für einen Akademiker seiner
Zeit gehörte, latinisierte er seinen Namen später zu Wolfgang
Fabricius Capito, wobei er mit Fabricius auf den Beruf seines
Vaters Bezug nahm.

Nach dem Besuch der Lateinschule in Pforzheim studierte
er ab 1501 an der Universität Ingolstadt Theologie, ab 1504 war
er an der Universität Heidelberg eingeschrieben und dann in
Freiburg, wo er sein Studium zunächst 1507 mit dem Magister
Artium und 1512 mit dem Licentiat, also der Lehrerlaubnis,
abschloss. Während seines Studiums lernte er bereits die späteren
Straßburger Weggefährten Matthias Zell und Jakob Sturm
kennen. Zwischen 1512 und 1515 war Capito als Prediger am


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