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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 311
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Von drey Straßburger Pfaffen und den geüsserten Kirchen güttern

sie seien jetzt aber nicht mehr in ihrer Obhut und in der Stadt.
Das sagten sie bei ihrem Eid und ihrer priesterlichen Würde
aus. Die Anhänger der Verschwörung taten so, als ob sie aus
Sorge und im Namen des ganzen Kapitels gehandelt hätten, als
ob Leib und Besitz der Mitglieder des Stifts in der ehrbaren
freien Reichsstadt Straßburg nicht sicher genug wären und als
ob sie von ihren Stiftsherren und dem Probst die Verantwortung
übertragen bekommen hätten.

Da die Stadttore geschlossen waren, als sie, wie sie aussagten
, die Güter in der vorangegangenen Sonntagnacht erhalten
hatten, wurden am Montagmorgen an allen Stadttoren Erkundigungen
eingeholt. Man stellte dabei fest, dass die Güter nicht
hinausgebracht worden waren. Aufgrund dieser Aussage argwöhnten
die Straßburger Gesandten, dass sie dann wohl bei
Nacht über die Stadtmauer gereicht und unter den Fischern
verkauft worden seien.

Schließlich verlangten die Straßburger Repräsentanten, Bal-
thener, Sixt und Schultheiss zu inhaftieren. Der Offenburger
Rat lehnte solch ein Vorgehen gegen Kleriker ab und antwortete
mündlich auf die schriftliche Eingabe der Anwälte. Die
Antwort lautete sinngemäß: Da der ehrbare Rat, auf die drängende
Nachfrage der Straßburger Anwälte und obwohl sie den
ganzen Tag damit verbrachten, bei den drei Priestern nichts
erreichten konnte und auch kein Recht hatte, gegen sie vorzugehen
, da sie Mitglieder des Klerus sind, verlangte er deren
Zusage, dass sie sich selbst und ihre Güter und Eigentum nicht
von Offenburg entfernen, bis die Sache ausgetragen sei. Der
priesterliche Eid genügte dem Rat als Sicherheit.

Darauf antwortete Wendel von St. Johan, dass es gefährlich
sei, in einer so wichtigen Angelegenheit auf das Gelübde solcher
Personen zu vertrauen, aber er konnte nichts weiter erreichen
und musste das als letztendlichen Bescheid annehmen.
So lautete Capitos Version.

Ein Bericht wurde verfasst und ging an den Rat von Straßburg
. Danach stellte dieser Vollmachten für den Herrn Egenolff
Redern von Tiernsperg,34 Altstettmeister, und Martin Herlin,35
Ammannmeister,36 zusammen mit ihrem Sekretär aus und erteilte
den Auftrag, mit der Stadt Offenburg wegen der Güter
weiterhin in Verhandlung zu treten.

Die Streitpunkte

Capito wiederholt sich in der Schilderung der Ereignisse mehrfach
. Dies und seine Ausdrucksweise lassen große Empörung
und emotionale Betroffenheit ahnen.


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