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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 313
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0314
Von drey Straßburger Pfaffen und den geüsserten Kirchen güttern

aus Offenburg entfernen, obwohl sie behaupteten, dass sie
nicht mehr in ihrem Besitz und in der Stadt seien, legte Capito
als weitere Lüge aus.

Selbst um Details, wer wem was wann genau übergeben
hatte, wurde gestritten.

Die beiden Parteien bezichtigten sich gegenseitig der Lüge
und scheuten auch vor Beleidigungen nicht zurück. Zwar beklagte
Capito, dass seine Kontrahenten über andere Personen
aufs Übelste herziehen, z.B. über Jakob Munthart, der nun
verheiratet sei, schimpfte dann aber selbst, dass die anderen
Hurerei betrieben, Waisen um ihr Erbe brächten, noch lebenden
Männern die Frauen wegnähmen und einiges mehr.

Wer zu dieser Zeit auf welcher Seite stand, lässt sich an der
Unterzeichnerliste erkennen. Die Rechtfertigungsschrift gegenüber
dem Reichsregiment unterschrieben am 10. Februar 1525
der Probst Dr. Wolfgang Capito, der Stiftsherr Jakob Munthart,
der Kustos Maternus Reichshofen,37 der Vize-Dekan Martin von
Baden,38 der Stiftsherr Beatus Felix Pfeffinger, der Kantor Lorenz
Schenckbecher, der Summissarius Daniel Messinger,39 die
Vikare Adam Held, Theobaldus Lehmann, Joachim Fuchs, Petrus
Rabinolt, Jakob Reichshofen, Adam Neger, Florian Bet-
schlin, Walter Kapf (Kapß), Balthasar Bock, Johannes Frentzlin,
Johannes Klotz, Johannes Summer, Ludwig Öler, und der Organist
Wolfgang Dachstein40.

Folgende Personen werden in der „Warhafftigen verant-
wurtt", die auf März 1525 datiert ist, aber erst im August veröffentlicht
wurde, als Unterstützer genannt: Nikolaus Wurmser,
Jakob Munthart, Maternus Reichshofen,41 Hieronymus Bet-
schlin, Lorenz Schenkbecher, Bernhard Wölfflin, Jacobus
Bopp und Sebastian Wurmser. Sie hatten dafür gestimmt, die
Stiftsgüter aus der Stadt zu schaffen. Dass es so wenige sind,
lag daran, dass sich zu diesem Zeitpunkt schon einige Stiftsherren
außerhalb Straßburgs befanden. Die doppelt aufgeführten
Personen hatten innerhalb kurzer Zeit die Seiten gewechselt
.

Der Ausgang/Der Offenburger Vertrag von 1528

Wie sich später herausstellte und aus den Schriftwechseln hervorgeht
, hatten die Gegenstände innerhalb Ottenburgs mehrfach
ihren Standort gewechselt. Zunächst wurden die Kirchengüter
von Conrad Boler in der Schatzkammer der Pfarrkirche
verwahrt, dann entfernte Kantengiesser sie auf schriftliche
Anweisung Wurmsers von dort. Er versteckte sie, brachte sie
aber aus Furcht vor Beschädigung oder Verlust wieder zurück


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