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Einiges über den Klerus von Schutterwald in früheren Zeiten
1621-1628: MEYER Joannes Jacobus
Johann Jakob Meyer, „presb. Constant. dioc.", hat vor dem
20.09.1607 die Pfarrei Kappel (Ruralkapitel Ettenheim), resigniert
(ABR G 6302, 104 vo). Am 25.02.1621 wird er als ehemaliger
Pfarrer in Stundwiller („Dioc. Spir") angegeben und erhält
eine „commissio regendi" für die Pfarrei Schutterwald (ABR G
6305, 316) und erst am 8. April die Investitur (Ebd., 341). Er
kandidierte schon am 17.03.1628 für die Pfarrstelle in Kappel,
aber in Molsheim wollte man sie dem Pfarrer von Mackenheim
, der schwere Probleme mit seinem Kollator hatte, übergeben
, um Prozesse zu ersparen; dieser jedoch wollte nicht
fortziehen (ABR G 6307, 220, 221 vo). Inzwischen kam eine
Petition von Kappel nach Molsheim, in welcher er als Pfarrer
verlangt wurde; nun, am 30. März, erhält er die Investitur
(ABR G 6306, 237; G 6307, 222). Am 09.08.1628 soll er die
Pfarrei Zell am Harmersbach erhalten haben (ABR G 6307,
239), was nicht wahr sein kann: am 22.08.1629 wird er, als
Pfarrer von Kappel, nach Molsheim zitiert (ABR G 6308, 42).
Acht Tage später befindet er sich dort und der Fiskal macht
ihm den Vorwurf, seine fortgeschickte Magd wieder besucht
zu haben (Ebd., 43). Viel später, am 27.06.1636, wird er wieder
durch den Fiskal zitiert; scheinbar ist er rückfällig geworden:
„fatetur quod receperit allegatam personam, quamprimum tarnen
dimiserit" (Ebd., 166-167). (SCHLAEFLI, Ortenau, 2, 228-229).
Sein weiteres Schicksal kennen wir nicht.
1628-1634 f: CUSTER (CUSTOR) Joannes Jacobus
Gebürtig aus Freiburg im Breisgau wurde Küster in Konstanz
am Sonntag Sitientes 1624 als Priester derselben Diözese geweiht
(EAF, Ha 358, S. 683). Ob er gleich Kaplan in Ettenheim
wurde, wissen wir nicht. Jedenfalls, „antehac capellanus in Ettenheim
'4, erhält er, am 27.05.1628, eine „commissio regendi ad
ecclesiam parochialem in Schutterwald" (ABR G 6306, 265 vo).
Am folgenden 9. November erhält er die Investitur für die
selbe Pfarrei (ABR G 6306, 241 vo), wo er im Jahr 1634 in großer
Armut („in summa egestate"), in der schlimmen Zeit des
Dreißigjährigen Krieges, verstarb (HENNIG, Lahr, 172) (G
6306, 265 vo et 241 vo; RÖDER, Archiv, II, 234; HENNIG,
Lahr, 172; SCHLAEFLI, Ortenau 1, 303).
1635-1644: DÜRR (DHÖRR) Claudius
Obschon Priester der Diözese Straßburg, wurde Claudius Dürr
im Jahr 1629 „ad parochiam germanam" in Phalsbourg angenommen
(ABR G 6308, 49). Aber schon am 27.02.1630 wurde
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