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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 339
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Die badischen Verfassungsfeiern 1843, 1844 und 1845 im Renchtal

Abb. 2: Oberkirch
war in der Vormärzzeit
ein Zentrum des
Liberalismus.
Oberkirch um 1825
nach einem Kupferstich
von Nilson.

darunter der als unumstrittener Führer der badischen Kammerliberalen
geltende Johann Adam von Itzstein gefolgt. Sie bildeten
ein Komitee, dem 20 Persönlichkeiten aus dem Mittel-
rheinkries und je zwei Personen aus den anderen drei Kreisen
angehörten. Es wurde zwar daran festgehalten, eine zentrale
Feier in Griesbach zu planen. Zugleich sollten aber flächendeckend
in allen größeren Städten oder Amtsorten Feiern stattfinden
. Am 9. Juli traf sich das Komitee zu einer weiteren Versammlung
in Oberkirch.11 Die Initiative stieß auf große
Resonanz, es bildeten sich überall Bürgerkomitees, wo die Gemeindebehörden
nicht selbst die Planung für die Gestaltung
des Festes in die Hand nahmen. Durch die Presse, besonders
die „Mannheimer Abendzeitung" und die „Oberrheinische
Zeitung", wurde ausgiebig über die Vorbereitungen berichtet.

Der Oberkircher Oberamtmann Häfelin hatte sich schon Anfang
Juni an die Rastatter Kreisregierung gewandt, wie er sich zu
den Vorbereitungen bzw. zur Durchführung des Festes verhalten
sollte. Er hatte in Erfahrung gebracht, dass in Griesbach im Gasthaus
des Badwirts Monsch, in dem die Verfassung unterzeichnet
wurde, ein Jubiläumsfest gefeiert werden sollte. Ihn hatte das
Gerücht alarmiert, dass die Sache in die Hände des Rechtspraktikanten
Friedrich Frech,12 „eines bekannten Umtriebmachers",
übergeben sei.13 Das Innenministerium beschied am 17. Juli
1843, dass nicht beabsichtigt sei, das Verfassungsjubiläum „von
Staatswegen oder als Landesfest" zu feiern. Gegen eine „Privatfeier
" unter Beachtung polizeilicher Ordnung" sei nichts einzuwenden
. Der Zeitraum des Bestehens der Verfassung sei zu kurz,
um den Jahrestag als „Landesfest" zu feiern. Zugleich stellte das
Ministerium es den Beamten frei, am Fest mitzuwirken, damit
die Feiern nicht nur zu einem Fest der Opposition würden.14


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