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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 359
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Die badischen Verfassungsfeiern 1843, 1844 und 1845 im Renchtal "2 CO

Griesbach.

Zimtner No. 10.
In dieyem Zimmer unterzeichnete
HrösshefzoQ Carl Ludwig

erm 22. Ainsust 1818 ;
die L>ad/sä>e Verfassung.

Abb. 14: Das museal
gestaltete Zimmer im
„Roten Bau" des
Badhauses Monsch, in
dem Großherzog Karl
die Verfassung unterzeichnete
. Die Porträts
des Großherzogspaares
Karl und Stephanie
schmücken die Wand
im Hintergrund.

mal sammelte, das für Winter in der Nähe von Oberkirch errichtet
und am Verfassungstag einweiht werden sollte.88 Nicht
vergessen hatte Itzstein auch den populären Karl von Rotteck89
(1775-1840). Als dessen Hauptverdienst hob er die Ablösungen
des Zehnten hervor.

Aus eigener Erfahrung weiß Itzstein, dass der Abgeordnete
„nicht auf Rosen gebettet" ist. Er muss auf Privatvorteile, auf
„Beförderung und Gunst" verzichten, wenn er seiner Aufgabe
gerecht werden will. Itzstein warnt vor einer Kammer, die aus
„schwachen abhängigen Männern" zusammengesetzt sei, sie
sei „ein wirkliches Unglück" für das Land. Itzstein versprach
seinen Zuhörern: „Ich werde stets mit aller Kraft furchtlos und
beharrlich für des Volkes Rechte und seine Freiheit, für das
Wohl meiner Mitbürger kämpfen, selbst wenn ich ganz allein
stehen sollte."

Bei seinen Ausführungen wurde Itzstein „mit tausendstimmigen
Bravorufen" unterbrochen. Gegen Abend machten sich
die Festteilnehmer in geschlossener Formation auf den Heimweg
. In Peterstal trennten sich „die zahlreich gekommenen
Verfassungsfreunde aus Schappach und dem Kinzigtal" vom
Zug. Vierzig Oberkircher Bürger, die wegen ihrer Tagesgeschäfte
nicht abkömmlich waren, hatten sich um die Mittagszeit versammelt
; dabei wurde die Verfassungsurkunde verlesen und
erläutert. Sie zogen am Abend Itzstein entgegen und geleiteten
ihn in das Haus des Advokaten Frech, bei dem er übernachtete.

Die Verfassungsfeste im Land führten nach der Massenmobilisierung
des Wahlkampfes von 1842 zu einer neuen Welle
der Politisierung, es entstand „eine Erhebung des reinen Bürgertums
in Massen, ein politisches Massenbewusstsein, das


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