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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 376
(PDF, 96 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0377
O ~7£L Heiko Wagner

und 1147 entstanden sein soll. Darin diente sie als Grenzpunkt
der von Straßburg ausgehenden Fischerei auf der Kleinen Schutter
(„Piscatores debent piscari ad opus episcopi [...] in Schuttura
usque Merburg"). Hier scheint sich durch die neuere Forschung
inzwischen die Datierung des Straßburger Stadtrechts verändert
zu haben. Eine neuere Veröffentlichung3 nennt zwei Statuten
der Stadt Straßburg von 1147 und 1214. An anderer Stelle4 wird
das erste „Statut municipal" (Stadtrecht) in die Mitte des 12. Jhs.
datiert; das zweite sei um 1200 redigiert worden.5

Diese Quelle wird daher nochmals zu überprüfen sein. Zu
klären ist, ob die Mörburg schon 1147/Mitte 12. Jh. oder erst um
1200/1214 verzeichnet ist. In jedem Fall verschiebt sich Datierung
um zwei Jahrzehnte nach hinten, da für die Stadtrechte
von Straßburg das Jahr 1129 keine Rolle mehr zu spielen scheint.

Die Geschichte der nächstgelegenen Orte kann keine Hilfe
für die Bestimmung der Gründungszeit der Burg sein, und sie
stehen teilweise auch in keinem direkten Bezug zu ihr. Erst
1293 ist Schutterwald als Wald genannt, 1429 erst die „curia
Höfen".

Die Darstellung der Burggeschichte folgt den älteren Veröffentlichungen
;6 eigenständige Archivforschungen wurden vom
Verf. nicht angestellt.

Die Mörburg kam bei der Geroldsecker Teilung 1277 mit
der Herrschaft Lahr-Mahlberg an Heinrich und Walter von
Geroldseck. Anfangs wurde sie von Geroldseckern bewohnt,
die als Domherren in Straßburg fungierten. Zwischenzeitlich
kam die Burg im 14. Jh. an die Grafen von Werdenberg, dann
1391 wieder an die Geroldsecker zurück. 1412 wurde Bernhard
von Böcklin in Straßburg von Heinrich von Geroldseck-Lahr
mit der „vestin genannt Merburg mit zugehörde" belehnt. Als
Auflage wird genannt, „den heim uff dem durm [Turmhelm -
Anm. des Verf.] und die bünen und Stegen [offenbar Balkendecken
und Treppen] in dem durm und das hus über dem Kelre
und die Küche und den stall und die brücken, serren [Zäune],
floßstegen, fenster und Öfen, wo die notdürftig sind in der vestin
undt darumb, und das rinderhus zu decken undt zu machen
undt den brunnen und die gräben, die um die vestin
gont, zu rumen". Es werden also zahlreiche Bestandteile der
Burg genannt, und die Gräben sollen ausgeräumt und saubergehalten
werden.

Die Oberherrschaft kam 1426 an die Grafen von Mörs und
Saarwerden. Infolge ihrer Verschuldung kam dann die Hälfte
der Herrschaft an die Markgrafen von Baden-Baden.

Die Böcklin besaßen (Linie Clauß) bis 1752 die Burg; gelebt
bzw. zeitweise gewohnt haben dürften sie dort bis etwa zum


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