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Die „Mörburg" bei Schutterwald O ~7 ~7
Dreißigjährigen Krieg. Im Dreißigjährigen Krieg scheint das
Schloss zerstört oder durch Vernachlässigung abgegangen zu
sein. 1704 wird das Schloss als „Steinhaufen" bezeichnet.
1754 entstand eine Güterbeschreibung. 1755 waren die übrigen
Gebäude usw. „in völligem Verfall". Der massive Turm
wurde 1759 abgetragen; er soll fast 100 Fuß (ca. 30 m) hoch
gewesen sein. Davon entfällt ein Teil wohl auf den Turmhelm,
doch dürfte die Höhe des Mauerwerks über 20 m betragen
haben, falls die Angabe stimmt. Die Gemeinde Altenheim
kaufte die Steine und erbaute im Dorf das noch heute stehende
sog. „Türmel".
1758 belehnte der Markgraf seinen Oberjägermeister Ludwig
Dionys von Gallahan mit der Burg, durch Heirat folgten
die von Weitersheim.
Bis 1857 wurde auf dem Hof durch den Meier ein Wein-
schankrecht ausgeübt. Es war infolge der Lage abseits einer
Landstraße unergiebig, wurde jedoch beim Abgang des Hofes
nach Höfen auf die heutige Gaststätte „Freihof" übertragen.7
Im Jahre 1864 kaufte Arbogast von Franckenstein das Gut, das
wohl vor allem wegen der landwirtschaftlichen Flächen interessant
war und die Franckenstein'schen Besitzungen abrundete
. 1882 wurde auch das Meierhaus abgebrochen. Das Wasser
im Graben wurde abgeleitet und die Erde eingeebnet (was
heutzutage die Ablesbarkeit der Geländespuren erschwert).
Die Spuren der Burg im Gelände
Etwa 600-700 m westlich des Schutterwalder Ortsteils Höfen
liegt in der Feldflur ein auffälliges Wäldchen. Ein Weg führt
von Osten her in das Wäldchen und trifft am Westrand des
Wäldchens auf den Bruchgraben. Etwa 60 m westlich der Burg
vereinigen sich der Bruchgraben und das Schütterle. Südlich
des Weges zeigen sich im dichten Bewuchs des Waldes (Abb. 2)
auffällige Unebenheiten der Erdoberfläche, die in der Rheinebene
nicht natürlich sein können. Eine fotografische Dokumentation
ist sowohl 2010 als auch 2017 aufgrund des Bewuchses
gescheitert. Das Gebiet der ehemaligen, erstaunlich
ausgedehnten Burganlage (Abb. 3) inklusive der Vorburg erstreckt
sich über etwa 150 m Länge in Ost-West-Richtung und
etwa 120 m Breite in Nord-Süd-Richtung (inklusive Graben
und Vorwall). Im Osten scheint sie mit einem in Nord-Süd-
Richtung verlaufenden Graben abzuschließen, der im Bereich
des Waldrandes liegt. Er erscheint heute sehr schmal und
wenig markant. Möglicherweise wurde er teilweise durch das
Ausdehnen der östlich angrenzenden Feldflur verfüllt. Auch
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