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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 380
(PDF, 96 MB)
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Heiko Wagner

wartungsgemäß dominieren die rottonige, oft glasierte und
mehrfach auch bemalte Keramik des 17. bis 19. Jhs. (Abb. 4). Sie
stammt aus der Zeit, als die Burg im wesentlichen nur noch als
Freihof oder Meierhof diente. Auch Keramik des 15./16. Jhs.
kommt vor, die meist grün oder braun glasiert ist (ohne Bemalung
; Abb. 5 u. 6). Die zu diesen Töpfen gehörigen Deckel blieben
meist unglasiert (Abb. 5 links).

Zwei rottonige Wandscherben - davon eine mit feiner Wellenverzierung
(Abb. 7) - stammen aus dem 15./16. Jh. und leiten
vom Spätmittelalter in die frühe Neuzeit über. Ein Bruchstück
eines rottonigen Flachdeckels mit Ansatz einer Öse (und
grünem Glasurspritzer auf der Unterseite) gehört ins 15. Jh.
(Abb. 8 rechts). Weiter zurück führen ein Deckelrand und 13
kleine Wandscherben (Abb. 9) der dünnwandigen, grautonigen
Jüngeren Drehscheibenware, die vom 13./14. bis zum 15. Jh.
vorkommt. Diese Warenart wurde besonders in Nordbaden, im
nördlichen Elsass und vielleicht auch in Straßburg produziert.
Ein breiter brauntoniger Karniesrand eher lokaler Machart gehört
ins 15. Jh. (Abb. 9 rechts oben); zwölf brauntonige Wandscherben
sind derzeit nur allgemein ins 13. bis 15. Jh. zu datieren
. Zu dieser Ware gehören auch zwei Ränder von brauntonigen
Flachdeckeln (Abb. 8 oben).

Zur nachgedrehten Ware des 12./frühen 13. Jhs., die besonders
in der südlichen Ortenau stark vertreten ist (und auch
weiter hinein in den Breisgau, ins südliche Elsass und in die
NW-Schweiz verbreitet war), gehören einige Wandscherben
von Töpfen. Eine Bodenscherbe dieser Warenart enthält Glim-
merplättchen (Abb. 10 rechts). Diese Keramik wurde von Hand
in der Wulsttechnik aufgebaut und dann auf einer langsam
drehenden Töpferscheibe überarbeitet. Dabei wurde sie vor
allem an der Außenseite geglättet oder sogar glänzend poliert,

außerdem wurde der Rand etwas sauberer
ausgeformt. Eine solche Randscherbe
eines Topfes (Abb. 10 links) liegt von der
Mörburg vor; sie ist in Art eines Lippenoder
Wulstrandes nach außen umgebogen
und gerundet ausgeformt, dann jedoch
etwas kantig abgestrichen. Damit
gehört diese Form in den Zeitbereich
des Übergangs zwischen Lippen- und
Leistenrand, als Datierung ist das frühe
13. Jh. bis etwa um 1230 anzunehmen
(zumindest der Zeitbereich des zweiten

Abb. 4: Glasierte Keramik, teilweise ehemals Straßburger Stadtrechts von 1214 wäre

bemalt (17-19. Jh.). damit erreicht.). Derzeit liegen noch zu


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