Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 395
(PDF, 96 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0396
Die Burgen rund um Schenkenzell - Neue Datierungen und historische Einordnung 395

Unterhalb des südwestlichen Endes
der Kernburg liegt ein kleinerer (schmaler
und nicht sehr tiefer) Abschnittsgraben
. Ihm war nach außen (Südwesten)
ein kleiner Baukörper (Türmchen?) vorgelagert
, von dem noch ein Schutthaufen
zeugt. Das Gebäude und der kleine
Graben sicherten die Burg gegen einen
unbefugten Zugang vom nicht allzu steilen
Grat von Südwesten her.

Die nordwestliche Längsseite des
Burghügels ist etwas unterhalb durch
einen breiten Waldweg gestört. Eine
Skizze bei Fautz 1970 (S. 256) zeigt an,
dass hier ehemals ebenfalls ein Graben
mit Vorwall bestand.

Eine Begehung im Jahre 2005 erbrachte
bereits 6 rot- und brauntonige
Wand- und Bodenscherben des 13. Jhs.
Die Begehung am 6.8.2017 erbrachte
nun einen frühen, außen noch gerundeten
Leistenrand, der mit Glimmer gemagert
ist (Abb. 6 oben links; Abb. 7 oben
links). Er ist ins frühe bis mittlere 13. Jh.
zu datieren. Eine weitere Randscherbe
mit Glimmermagerung (Abb. 6 oben
rechts; Abb. 7 oben rechts) bildet den
Übergang vom älteren Lippenrand zum
Leistenrand und ist etwa ebenso alt. Eine
größere Bodenscherbe eines Topfes
(Abb. 6 unten; Abb. 7 unten) ist nachgedreht
, eine grautonige Wandscherbe ist
bereits Drehscheibenware. Eine Wand-
und eine Bodenscherbe gehören wohl zu
Becherkacheln, eine kleine Wandscherbe
ist nicht genauer ansprechbar. Eine große
Bodenscherbe einer rotbraunen Becherkachel
(Abb. 8) besteht bereits aus früher
Drehscheibenware (13. Jh.). Neben geringen
Mauerresten zeugen noch Funde von
Baumaterialien wie Buntsandstein und
Kalksteinen aus dem Kalkmörtel (Abb. 9)
von der Burg.

Der Geländebefund, die Fundstücke
und auch das Fehlen bestimmter Kera-

.-------y.

Il(|tlll
□ £3 1

nif!ll[llll|llll|ill!|!l!l|l[ll|ll

3 4 5 6

Abb. 6: Zwei Randscherben (frühes 13. Jh.), eine
Bodenscherbe der nachgedrehten Ware

Abb. 7: Die Randscherben und die Bodenscherbe
im Profil

Abb. 8: Bodenscherbe einer brauntonigen
Becherkachel (13. Jh.)

Abb. 9: Baumaterialien der Burg. Oben links
anstehender Granit, unten links Buntsandstein,
rechts Kalksteine aus dem Kalkmörtel


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0396