Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 401
(PDF, 96 MB)
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Die Burgen rund um Schenkenzell - Neue Datierungen und historische Einordnung

aus rötlichem Ton (Abb. 19 links) bemerkenswert
. Eine grautonige Bodenscherbe
mit dem Ansatz eines Beines
(Abb. 19 rechts) dürfte nicht zu einem
Grapen (dreibeinigen Kochtopf), gehören
. Eher handelte es sich um ein
Aquamanile, ein tiergestaltiges Gießgefäß
für die Handwaschung beim
Mahl. Zahlreich sind Funde von rot- bis
brauntonigen Becherkacheln (Abb. 20).
Eine Randscherbe, eine Bodenscherbe
und zwei Wandscherben stammen von
Trinkbechern aus klarem bis leicht
graustichigem Glas (Abb. 21). Ein seltener
Fund ist dabei eine Wandscherbe
aus klarem Glas mit den Abdrücken
einer abgewitterten Emailbemalung
(Abb. 21 rechts). Diese Funde zeigen
einen gewissen Wohlstand auf der Burg
an.

Insgesamt erscheint aufgrund der
Funde daher das von Hans Harter entworfene
Szenario glaubwürdig. Die Burg
Wittichenstein dürfte direkt im Gefolge
der um 1234 erfolgten Verleihung des
Bergregals an die Grafen von Urach/Freiburg
(Lehensherren der Schenken von
Schenkenzell) errichtet worden sein,
d.h. in den 1230er Jahren. Sie lief bis ins
frühe 14. Jh. Kurze Zeit später konnte
Luitgard ihr Kloster Wittichen begründen
und sich gleichsam in die Nachfolge
der Burg setzen.

Dank

Für Mithilfe bei den Begehungen danke
ich Regine Dendler, für die Anregung
zum Vortrag und seine Organisation
Reinhard Mahn, seinen Vorstandskollegen
und der VHS Schiltach-Schenkenzell
. Anregende Diskussionen konnte ich
mit Hans Harter und Bernd Pieper führen
, dessen Funde die Schlussfolgerungen
weiter absicherten.

Abb. 19: Links Fragment eines tönernen Hornes
(Blasinstrument), rechts der Fuß eines Aquamanile
(13./frühes 14. Jh.)

Abb. 20: Randscherben (unten) und Wand- und
Bodenscherben von Becherkacheln (13. Jh.)

Abb. 21: Fragmente von klaren Glasbechern
(U./frühes 14. Jh.)


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