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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 407
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Der Garten des Stadt- und Amtsschreibers Joseph Chomas im Pfaffenbach 407

Zum Schluss schreibt Chomas, dass sein Sohn „keine Raison
anzunemmen, sonderen mit Leugnen und brutalität alles auszumachen
gewohnt ist, dahero mit deren Künfftigen gleich-
stellung nichts zu thun Haben will [...]"

Joseph Chomas der Ältere verstarb am 10.11.1762 in Gengenbach
. Im Jahr 1746 fand ein Gerichtsverfahren wegen Beleidigung
und Tätlichkeiten statt, wobei nicht klar ist, ob es den
Vater oder den Sohn Chomas betraf. Chomas wurde vorgeworfen
, den Ringsheimer Schultheißen Martin Erny „zu Boden geri-
ßen und erbärmlich tractieret" zu haben. Erny sei von Chomas
schier umgebracht worden.8 Vermutlich handelte es sich um den
Sohn, was zu dessen sonst bekanntem Verhalten passen würde.

Am 10. Juni 1765 wurde das „Inventar bzw. die Abteilung
des von Joseph Chomas seel., früheren Amtsverwesers der
Herrschaft Ettenheim, hinterlassene Erbvermögen auf dem
Rathaus zu Ettenheim in Gegenwart des Oberamtmanns Johann
Peter Knepfler aufgerichtet". Unter den liegenden Gütern
im Ettenheimer Bann wurden zunächst die Gärten angegeben.
„Entliehen ein Garthen einen feuch Groß samt Garthen Haus,
alles mit einer Mauer umgeben, dahier im Pfaffenbach gelegen,
Land auf ein Gütherweeg, Land ab ein Allmendweeg, gegen
Rhein desgleichen, gegen Wald Prälathen Guth aestimiert ad
(geschätzt auf) 500f"

Dazu Randvermerk:

„Frau Theresia mit dem Reservate (Vorbehalt), daß im Fall der
Garthen verkauft und nicht so viel daraus erlöst werden sollte, ihr
die Miterben den Verlust zu bonifteieren (gutzuschreiben) haben
sollen."

„Item ohngefähr V2 Jeuch Graß- und Baum-Garthen in dem Fins-
terwäldele gelegen, Land auf ein Allmend Gäßel, Land ab die
Stadt Mauer, gegen Rhein Hr. Riß, Amtschultheiß, gegen Wald
Georg Moser, Zinßt jährlich Gnädigst. Herrschaft 2 f 4 ß 6 Pf.
aest. ad (geschätzt auf) ISO f"

Dazu Randvermerk:

„Hrn. Franz Joseph unter obigen Reservate"

Der Teilungsvertrag vom 10.6.1765 ist der erste und wichtigste
Nachweis über den Erbauer des von einer hohen Mauer umgebenen
großen Gartens und des zugehörigen Gartenhauses.

Im September 2011 wurde eine dendrochronologische Untersuchung
am Kerndach des Gartenhauses mit dem Ergebnis
durchgeführt, dass das Haus im Jahr 1747, evtl. noch 1748, erbaut
wurde.


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