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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 409
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0410
Der Garten des Stadt- und Amtsschreibers Joseph Chomas im Pfaffenbach 40Q

werden und damit auch nicht der angeforderte Bericht. Im
Stadtarchiv Ettenheim fehlen die Kaufverträge für einige Jahre
vollständig, andere Jahrgänge sind vermutlich unvollständig.13
Damit ist nicht klar, wie die Sache letztlich ausging und vor
allem, an wen die Erben den Garten im Pfaffenbach verkauften
.14 Bei der bereits erwähnten dendrochronologischen Untersuchung
stellte man auch fest, dass das Kerndach des Gartenhauses
in den Jahren 1804 oder 1805 repariert wurde. Dies
könnte evtl. ein Hinweis auf einen Eigentumswechsel sein,
über den sich bisher keine schriftlichen Unterlagen fanden
(Verkauf durch die Chomasischen Erben?).

Als gesichert gilt der Eigentumswechsel des Gartens im
Pfaffenbach erst für das Jahr 1817, als Amtmann Joseph Anton
Simonnaire ihn an Apotheker Joseph Leonhard Mylius für
1835 f verkaufte.15 Im Steigerungsprotokoll vom 23.3.1817 ist
zu lesen, dass Herr Amtmann Simonnaire seinen im Pfaffenbach
dahier gelegenen Garten einer öffentlichen Versteigerung
aussetzen ließ:

„Ungefähr 7 Mannsht. Garten, samt dem Gartenhauß und den
darinn befindlichen Garthengeräthschaften, im Pfaffenbach gelegen
, E.S. Herrschaft gut, anderseits der Pfaffenbacherweg aest.
(geschätzt) 1600f

Ersteigert H. Apotheker Mylius 1835 f"

Der Großvater des Verkäufers war Johann Michael Simonnaire
aus Mutzig/Elsass, Stadtschreiber in Ettenheim von 1758 bis ca.
1772 (*20.12.1791 in Mutzig/Elsaß).

Dessen Sohn Franz Anton Simonnaire stand als Jagdhauptmann
„in Diensten des verstorbenen Cardinais (Louis de)
Ronan". Der Jagdhauptmann versuchte nach dem Tod des Kardinals
beim bad. Staat eine Anstellung zu erlangen oder dass
ihm eine Pensionierung gewährt würde. Oberforstmeister von
Schilling schrieb zu diesem Zweck am 18.8.1803 dem bad. Finanzminister
u.a., dass Franz Anton Simonnaire „lange Zeit
die beträchtliche Johannitter Gefeile in der Gegend verwaltet
hat, auch in Ettenheim ansäßig ist, ein eigenes Hauß und ein
Vermögen von ohngefehr 30000 f besitzet [...]"16

Einen weiteren Hinweis auf die guten Vermögens Verhältnisse
von Simonnaire liefert seine Bürgschaftserklärung vom
8.3.1794 für die Kommandatur in Straßburg über 4583 f.17

Der fürstbischöfliche Jagdhauptmann und „General Inspec-
tor der Oberämter Oberkirch und Ettenheim" Franz Anton Simonnaire
war auch für die „Ritterliche Ordens Commende St.
Johann zum Grünenwerth in Straßburg als ein ergänzender
Theil des deutschen Fürstlichen Groß-Priorats zu Heitersheim"


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