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Der Garten des Stadt- und Amtsschreibers Joseph Chomas im Pfaffenbach A*\ ^
Speicher mit Wendeltreppe und Balkenkeller. Das Zimmer besaß
einen mit Sandsteinplatten belegten Boden und hatte einen offenen
Kamin. Diese Ausstattung wurde beim Umbau im Jahr
1894 beseitigt und ein kleines Zimmer daneben eingerichtet. Als
Speicheraufgang wurde eine neue, steile Treppe eingebaut. Auf
der Südseite des Hauses wurden zwei neue Räume (Küche und
Schlafzimmer) dazugebaut, um das Haus bewohnbar zu machen
. Die alte Hauswand auf dieser Seite versetzte man einschließlich
der beiden barocken Fenster nach außen. Dabei
entfernte man den eingemauerten Stein mit dem Johanniter-
kreuz und der Jahreszahl. Der Haupteingang des Hauses befand
sich zuvor auf der Südseite des Hauses (große zweiflügelige Holztür
zwischen den beiden Fenstern). Außer dem Umbau des Gartenhauses
wurde von Fuchs auf der Hofreite noch ein Stall mit
Heuboden errichtet.
Das Anwesen blieb bis heute im Besitz der Nachkommen
von Viktor Fuchs.33 Derzeit besitzt die Familie Max Vierling die
nördliche Hälfte des Gartens samt Wohnhaus und die Familie
Martin Vogt die südliche Hälfte des Gartens.
Das ursprüngliche Aussehen des Gartenhauses zeigt die
Nordseite am besten. Die Süd- und die Ostseite wurden durch
Anbauten sehr stark verändert, was beim Betrachten außerhalb
des Gartens kaum auffällt. Von der östlichen Gartenmauer
stürzte bald nach Ende des 2. Weltkriegs ein etwa 20 m langes
Stück ein. Es konnte danach wieder aufgebaut werden.34 Die
Ursachen für den Einsturz waren vermutlich Bergdruck vom
angrenzenden, höher gelegenen Gelände und Erschütterungen
durch den Bombenabwurf in der nahen Kahlenberggasse im
Jahr 1945. Auf der Innenseite der westlichen Gartenmauer
hatte man beim Bau auch Ziegelsteine verwendet und zur Materialersparnis
breite Nischen mit flachen Bögen darüber gebaut
.
Als das Wohnhaus der Familie Vogt im Jahr 1961 erbaut
wurde, musste die Fahrzeugeinfahrt im hinteren Teil des Gartens
verbreitert werden. Der alte Nutzbrunnen im mittleren Teil
des Gartens (bei der westlichen Mauer) konnte wegen der
Grundwasserabsenkung nicht mehr benutzt werden und wurde
zugeschüttet. Von der ursprünglichen Gartenanlage sieht man
heute nur noch den in der Mitte des Gartens von Nord nach
Süd verlaufenden buchsumsäumten Weg. Früher gab es noch
einen Querweg mit Buchseinfassung. Diese „Buchswege" waren
früher allgemein üblich und befanden sich wohl in allen bürgerlichen
Gärten.
Trotz aller Veränderungen sind dieser Garten und das ehemalige
Gartenhaus ein wertvolles Kulturdenkmal und schüt-
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