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100 Jahre Kindergarten Durbach 1917-2017 4 2 3
Am 6. Oktober 1917 erwarb der Verein
das alte „Amtshaus", Lgb.Nr. 83, Talstraße
194 von den Geschwistern Werner
(Kinder des Bahnhofwirts und Hoteliers
Ignaz Werner in Appenweier). Im
Dezember 1917 bewilligte die Stiftung
einen Zuschuss von 2000 Mark.
Das alte Amtshaus war von ca. 1754
bis zur Auflösung der „Herrschaft Staufenberg
" Sitz des Amtmanns der Groß-
herzogl. Badischen Herrschaft.
Nach dem Umbau des Amtshauses
konnte man eine ..Kinderschule" mit
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44 qm Fläche und zwei kleinen Schlaf- I
zimmern für die Kinder sowie Wohn- I
räume für die Schwestern vorweisen. I
Außerdem hatte man „auf dem Grundstück
reichlich Garten, um den Kindern I
gesunden Aufenthalt und Bewegung im
Freien zu gewähren". I
Die Aufgaben des Vereins forderte
von der Vorstandschaft um die Frau
Baron eine immense ehrenamtliche Ak- I
tivität. Als zweite Vorsitzende war die
Bäckersfrau Rosa Bodenheimer und als
Kassenwart deren Ehemann Moritz Bodenheimer tätig.
Rund 350 Mitglieder nutzten die caritative Einrichtung des
Vereins. Die Gemeinde unterstützte den Verein zunächst mit
einem jährlichen Zuschuss von 300 Mark. Die immer größer
werdende und „galoppierende" Inflation der 1920er Jahre
brachte den Verein in arge finanzielle Schwierigkeiten. Das
Kloster Gengenbach forderte jährlich, und später sogar halbjährlich
, annähernd verdoppelte Zahlungen für die Stellung
von drei Krankenschwestern und einer Kindergartenschwester.
Die Mitgliedsbeiträge des Vereins wurden jährlich fast verdoppelt
, um die Kosten tragen zu können.
Noch 1919 lehnte der Gemeinderat die Übernahme der Kosten
für acht bis zehn Ster Brennholz ab und war der Ansicht,
dass der Verein dies selber regeln solle. Bereits 1922 forderte das
Kloster Gengenbach eine „Nachzahlung" von 8000 Mark (1917
360 Mark) und setzte hierfür Fristen zum 1. Oktober und 1. Dezember
. Mit einer „Haussammlung" konnte der Verein die erste
Rate aufbringen und der Gemeinderat willigte schließlich zur
Übernahme der zweiten Rate von 4000 Mark ein, um die Auflösung
des Kindergartens mit Krankenstation zu verhindern.
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Abb. 3: Plan
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