http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0425
Schon im März 1923 waren die Kosten für die Schwestern auf
16800 Mark gestiegen. Der Vereins-Beitrag wurde von 80 auf
500 Mark jährlich angehoben und konnte trotzdem die Kostenexplosion
nicht aufhalten. Viele Unbemittelte konnten sich
diesen Beitrag nicht mehr leisten.
Mit einem eindringlichen Bittbrief wandte sich die Vereinsvorsitzende
, Frfr. von Neveu, erneut an den Gemeinderat:
„Mit 500 M. Beitrag würden unsere Einnahmen 175000 M. betragen
. Nach Abzug der Kloster summe bleiben noch 7000 M. Wir
müssen aber für Haushalt der Schwestern, Licht Steuer, Reparaturen
usw. mit einem Aufwand von mindestens 40-50000 M.
rechnen. - Mit weiter steigenden Preisen ist zu rechnen.
Gemeinderat soll die fehlenden 50000 M. für die Schwesternstation
übernehmen und sofort für Januar und Februar eine Rate
von 28000 M. u. 20000 M. überweisen, bis in der kommenden
Generalversammlung wiederum eine Beitragserhöhung beschlossen
werden kann.
Die Generalversammlung muss auch darüber beraten, dass eine
eventuelle Schließung der Kinderschule, deren Einnahmen in keinem
Vergleich zu den Ausgaben stehen, vorgesehen werden muss.u
Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Einrichtung übernahm der
Gemeinderat die fehlenden Mittel.
1927 wurde eine Nähschule eingerichtet und gleichzeitig
eine Nähschwester beschäftigt, die Frauen und Mädchen bis um
1975 in die Nähkunst einwies. 18 Nähschülerinnen nahmen
durchschnittlich diese Einrichtung in Anspruch. In seinem
Aufsatz über „Die sanitären Verhältnisse in der Gemeinde Dur-
bach" schreibt der damalige Dorfarzt Dr. Steiger im Jahr 1929:
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