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Hans Harter
Abb. 1: Die möglichen
Trassen der Schwarzwaldbahn
. -
Kuntzemüller (wie
Anm. 1), S. 788
nach Karlsruhe
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Schwarzwaldbahn Offenburg — Singen
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kam, mit den württembergischen Nachbarn. Bei der „badisch-
württembergischen" Linie über Schramberg wäre der aufstrebende
württembergische Industrieplatz mit 3100 Einwohnern5
angebunden worden. Aufgrund seiner Grenzlage hätte er einen
Bahnanschluss aus dem eigenen Land nicht oder nicht so
schnell bekommen, sodass man sich dort große Hoffnungen
machte. Diese Möglichkeit wurde im benachbarten Gutachtal,
im Bereich der „badischen" Linie, mit Argusaugen beargwöhnt,
wo die Gewerbeorte Hornberg, Triberg und St. Georgen sich
ebenfalls große Chancen versprachen.
Der Kampf um die „beste" Trasse wurde publizistisch und
politisch geführt, mit Artikeln, Petitionen, Memoranden und
Deputationen. Adressaten waren vor allem beide Kammern
der Ständeversammlung, die über die finanziellen Mittel entschieden
und der Regierung „Empfehlungen" gaben. Von
Kommunen, ad hoc-gebildeten Komitees und Firmen ging ein
„gewaltiger Wust von Schreibwerk" nach Karlsruhe, eine massenhaft
und fordernd vorgetragene Interessenvertretung, die
eine bestimmte Linienführung entweder verlangte oder den
unweit gelegenen Nachbarn absprach. So bildete sich in Schilt-
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