Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 432
(PDF, 96 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0433
432

Hans Harter

I

Abb. 4: Das Ständehaus
in Karlsruhe,
Sitz der Ersten und
Zweiten Kammer des
Großherzogtums
Baden. - Lithografie
von C. F. Müller, nach
1822. - Wikimedia
Commons

druckt lassen. Auch besaß Bahnbau vorrangig politisch-ökonomische
Dimensionen: Er war Strukturpolitik, mit dem Ziel,
Handel, Industrie und Verkehr zu fördern oder überhaupt erst
hervorzubringen. Im engen Rahmen des „Partikularismus"
mussten auch vorerst unrentable, aber notwendige Strecken
zur Erschließung strukturschwacher Landesteile gebaut werden
, subventioniert aus den rentablen. Die Schwarzwaldbahn
ist eine solche „politische Verbindung", deren Verlauf nur aus
den badischen Grenzen und der Absicht zu erklären ist, die
Regionen des Landes zu verbinden und zu entwickeln. In
einem unitarischen Deutschland ohne eigenstaatliche Länder
wären vermutlich keine Gleise über den Schwarzwald gebaut
und Städte wie Konstanz, Singen oder Villingen vom oberen
Neckar und der Donau her ans Bahnnetz angebunden worden
.17 So aber lag die Schwarz waidbahn als „Hauptbahn" zwischen
Oberhein und Bodensee im direkten badischen Staatsin-
teressse und damit auch die Frage ihrer „richtigen" Trasse.
Natürlich ging es darum, wo und mit welchem Nutzen hohe
finanzielle Mittel eingesetzt werden sollten, die in Form von
Steuern nirgendwo anders herkamen als aus dem Land selber.
Durch Druck von Kommunen und Interessengruppen wurde
der Bahnbau zusätzlich politisiert - eine Folge des von der konstitutionellen
Monarchie zugestandenen Parlaments: Mit den
gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer besaß es eine
Anbindung an die Bürger, womit auch demokratische Einflussoder
Rücksichtnahmen ins Spiel kamen.

In diesem Sinne brachte Ludwig Häusser die Entscheidungsmomente
für die „badische" Linie auf den Punkt: „Die Bahn


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0433