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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 435
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Geschichtslegenden um den Bau der Schwarz waidbahn 4^ S

rechneten für die Gutach-Linie einen Mehraufwand von sieben
Millionen Gulden gegenüber der Schiltach-Linie, wogegen die
badischen Techniker von „nicht 100000 fl." ausgingen. Differenzen
gab es auch über die Länge der Tunnels und der Kurven,
die Berechnung der Steigungsverhältnisse, die Größe der Höhenunterschiede
und die Gunst der geologischen Verhältnisse,
sodass Häusser, der zu den „eigenen" Technikern hielt, die Ablehnung
der Schramberg- und die Befürwortung der Gutach-
Linie empfahl, „insbesondere in Anbetracht der volkswirtschaftlichen
Interessen des Schwarzwaldes und der Baar".25

Dies geschah am 5.7.1864, als die Zweite Kammer in öffentlicher
Sitzung den Bericht der Eisenbahnkommission behandelte
. Diese beantragte, „die Petitionen, welche die Fortsetzung
der Kinzigthalbahn über Triberg und St. Georgen befürworten,
der Großh.[erzoglichen] Regierung mit dringender Empfehlung
zu überweisen, dagegen über die, welche sich um die Linie
nach Schramberg und Weiler bewerben, zur Tagesordnung
überzugehen". Auch lagen zwei neue Petitionen vor: der Gemeinden
Hornberg, Triberg, St. Georgen und Villingen für die
über sie verlaufende Bahnlinie sowie „der Gemeinde Wolf ach
und Umgegend, welche um die sofortige Inangriffnahme der
Schramberger Linie nachsucht". An der Debatte beteiligten
sich die Abgeordneten Gerbel (Offenburg), Gerwig (Triberg,
Hornberg, Wolfach, Haslach), Schaaff (Eberbach), Kirsner (Villingen
, Donaueschingen), von Feder (Wertheim), Paravicini
(Bretten), Seiz (Konstanz), Friederich (Durlach), von Roggenbach
(Schopfheim), Fischler (Meersburg) und Häusser als Berichterstatter
. Sie alle sprachen sich für den Antrag mit der Befürwortung
der Gutach-Linie aus, der dann auch einstimmig
angenommen wurde.26

Am 9.7.1864 beschäftigte sich die Erste Kammer mit dem
Projekt, mit Philipp Artaria (Mannheim) als Berichterstatter.
Auch er hatte ein „Bittgesuch aus dem Amtsbezirk Wolf ach"
dabei, das „den Bau über Schiltach und Schramberg befürwortet
". Artaria stellte jedoch gleichfalls „mannigfache Irrthümer
und Rechnungsverstöße" der Petenten fest. So hätten sie die
Länge der zu bauenden Tunnels auf 5660 Fuß statt auf 21010
Fuß berechnet sowie die Notwendigkeit einer Brücke, eines
Tunnels und eines Talübergangs mit Kosten von 1325 000 Gulden
„übersehen". Die Zurückweisung der Petition blieb nicht
aus: „In den Petitionen sollten keine solche Angaben sich befinden
, wie in der aus dem Amtsbezirk Wolfach, hinsichtlich
welcher Übergang zur Tagesordnung beantragt wird." So kam
auch von hier die Empfehlung an die Regierung, „dass das höhere
Landesinteresse, sowie die billige Rücksicht auf die eige-


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