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Hans Harter
Abb. 6: Bau des Großhaldetunnels bei Triberg,
unteres Portal, um 1870. - Generallandesarchiv
Karlsruhe G Technische Pläne II Eisenbahn 3
Nr. 33 (10)
nen Landesangehörigen, zu Gunsten der
[Linie] über die Sommerau sprechen,
selbst wenn sie höher käme, als in der
Regierungsvorlage angegeben ist".27
Mit den Empfehlungen beider Kammern
war die Vorgabe des Gesetzes von
1862 erfüllt und es selber vollzugsreif geworden
,28 sodass der Bau der Schwarzwaldbahn
mit der von ihnen gewollten
Gutach-Sommerau-Trasse noch 1865 begonnen
werden konnte; die Eröffnung
des Teilstücks Offenburg-Hausach war
bereits am 2.7.1866.29
Weitere Petitionen und die Denkschrift von 1866
Dies hielt jedoch 13 Gemeinden aus den badischen Amtsbezirken
Wolfach und Villingen30 nicht davon ab, in Karlsruhe
nochmals mit Petitionen und einer Denkschrift „wegen der
Führung der Kinzigthallinie über Wolfach und Schramberg"
vorstellig zu werden, die dort im Februar und März 1866 vorlagen
.31 Die gedruckte 26-seitige Denkschrift32, „herausgegeben
von dem Eisenbahnausschuss in Wolf ach",33 wollte nochmals
zeigen, „daß die Führung der Kinzigthalbahn über Schramberg
nach Villingen für das badische Land vortheilhafter sei, als die
über die Sommerau". Dabei gab sie eine durchaus sachorien-
tierte „volkswirthschaftliche Beurtheilung", verbunden mit
einer Beschreibung der wirtschaftlichen Struktur des oberen
Kinzig- und des Schiltachtals, weshalb das „Operat" noch
immer von Interesse ist.
In den Landständen trafen diese Eingaben auf andere, die
um das genaue Gegenteil, nämlich die „rasche Ausführung der
Sommeraubahn" nachsuchten, so der Gemeinden Tennenbronn
, Villingen, Hornberg und Singen oder Stockburg, Peterzell
, St. Georgen, Langenschiltach, Mönchweiler und Brigach.34
Sie wurden alle der „Eisenbahnbau-Commission" übergeben, wo
man über sie „zur Tagesordnung überging".
Robert Gerwig und der Bau der Schwarzwaldbahn
Als die Entscheidung für die Sommerau-Linie gefallen war,
schuf der im Dienst der badischen Oberdirektion für Wasser-
und Straßenbau stehende Bauingenieur Robert Gerwig (1820-
1885) für sie 1865 noch entscheidende Planverbesserungen.
Seine technisch überragende Idee war, die Strecke durch
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