Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 459
(PDF, 96 MB)
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Frauen der Illenau

459

ten die Arbeit Hier natürlich wieder nur diejenigen, die in geistiger
und körperlicher Verfassung dafür sind. Die erste Visite der
Ärzte beginnt um 6 Uhr. Hier besprechen Ärzte und Wärterinnen
und Wärter, was in der Nacht zuvor war, wie es den Patienten
geht und gehen von Zimmer zu Zimmer, um den Patienten zu
begutachten. Zum Frühstück wird gepfiffen und mit der Glocke
geläutet. Beim ersten Ton wurden die Männer gerufen; beim zweiten
die Frauen. Der katholische Gottesdienst beginnt kurz nach 7
Uhr, währenddessen auch die Post versandfertig gemacht wird.
Die zweite Visite beginnt um 8 Uhr. Die vornehmen Patienten
gehen mit Büchern in den Garten. Frauen gehen zum Hacken und
Jäten hinaus. Eine Oberwärterin liest vor, während die vornehmen
Damen sich mit Handarbeiten beschäftigen. Um 10 Uhr
wird die Arbeit beendet und die Musikkapelle der Wärter probt.
Das Mittagessen der Wärter beginnt um 11 Uhr. Danach essen
die Patienten. Nachmittags gehen Wärterinnen und Wärter mit
ihren Patienten spazieren oder machen andere Unternehmungen.
Nach dem Abendbrot wird sich in den Gärten aufgehalten und
kleinere Spaziergänge unternommen. Um 21 Uhr wird noch einmal
zum Gebet geläutet und die Nachtwärterinnen und Nachtwärter
beginnen ihren Dienst."

Während des Tages mussten die Wärterinnen und Wärter die
Patienten beaufsichtigen. Außerdem mussten sie den Ärzten
mit den Therapiemaßnahmen helfen. Nicht nur Medikamente,
sondern auch Musiktherapie, Betreuung, Arbeitstherapie oder
auch Wannenbäder gehörten zu den Methoden, einem Patienten
zu helfen.

Aufgaben der Oberwärterinnen und Oberwärter;
der Wärterinnen und Wärter

Oberwärterinnen und Oberwärter

In seinem Werk: Die Irrenanstalt nach allen ihren Beziehungen
von 1831, also vor der Eröffnung der Illenau, beschreibt Dr.
Roller in fünf Abschnitten, wie man eine Irrenanstalt betreibt.
Im fünften Abschnitt beschreibt er, welche Aufgaben die Angestellten
haben, den Wärterdienst, welche Forderungen er an
die Angestellten hat und welche Stellung die Ärzte haben. Ihm
war klar, dass alles vom Dienst der Wärterinnen und Wärter
abhing. Oberwärter haben, nach seinem Befinden, einen doppelten
Wirkungskreis.20 Zum einen in ihrer Beziehung zu den
Kranken, die sie nach den allgemeinen Vorschriften beobachten
und behandeln mussten. Ihre Aufgabe war es auch, dafür


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