http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0486
Freimaurerlogen in und um Mittelbaden 4R S
einbringung eröffnet wurde, könnte man durchaus unterstellen
, die erste Freimaurerloge Deutschlands habe vor dem
kurfürstlichen Reskript in Mannheim in der Kurpfalz, und
damit heute in Baden, bestanden.
Mannheim fiel im Jahre 1803 an Baden, daher konnte die
Loge im Jahre 1805 wieder eröffnet werden. 1806 wurde der
Namen in „Carl zur Eintracht" geändert, eine deutliche Reminiszenz
an das neue Herrscherhaus der Zähringer, hieß der
Regent doch Karl Friedrich, und der als präsumtiver Nachfolger
zu erwartende Erbprinz Karl (nachdem dessen Vater Karl
Ludwig bereits im Dezember 1801 im schwedischen Arboga
einem Unfall zum Opfer gefallen war).
Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch die Loge „Modestia
cum Libertäre" im schweizerischen Zürich. Heute ist die Loge
„Modestia cum Libertate" die Zweitälteste und die größte Loge
der Schweiz. Schon im Jahre 1740 entstand in Zürich unter
dem Namen „La Concorde" die erste Loge. Sie hatte nur wenige
Jahre Bestand. 1762 errichtete das zürcherische Standesregiment
zu Thionville eine Feldloge mit dem Namen „Zur schweizerischen
Freiheit". In die Heimat zurückgekehrte Offiziere
und in ausländischen Logen aufgenommene Zürcher gründeten
1771 in Zürich die Loge „La Discretion". Unter ihrem tatkräftigen
Stuhlmeister Diethelm Lavater (1773-1826), Arzt,
Regierungsmitglied und Bruder des berühmten Johann Caspar
Lavater, übernahm die Loge das System der Strikten Observanz
und nannte sich nun „Gerechte und vollkommene Loge zur
Bescheidenheit und Freiheit'" (Modestia cum Libertate). Die
Züricher Brüder pflegen traditionell intensive Kontakte im gesamten
Dreiländereck.
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