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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 489
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150 Jahre Volksbank in Achern 4R9

Es zeigt sich: Das Handwerk war für die kleine Stadt überbesetzt
. Viele Meister konnten sich und ihre Familien nur mit
Hilfe ihrer Äcker und Gärten am Leben erhalten. An Industrie
war am Ort erst seit „allerneuester Zeit" die Sensenfabrik von
Kade, die Zichorienfabrik von Metz und die Knopffabrik von
Landwehrle (nach Lötsch, S. 131).

Amtmann Adolf von Feder

Am 2. November 1867 berief Großherzog Friedrich Oberamtmann
Adolf von Feder (* 1826 in Wertheim am Main als Sohn
des Fürstl. Domänenverwalters) von Eberbach nach Achern.
1850 wurde er, so seine „Dienerakte" im Generallandesarchiv
(Sign. 76/9347), Rechtspraktikant, 1856 Sekretariatspraktikant
bei der Großherzoglichen Regierung in Constanz, 1862 Zweiter
Beamter beim Oberamt Emmendingen, 1864 Amtsvorstand in
Eberbach, 1867 Amtsvorstand in Achern, 1875 Verwaltungsgerichtsrat
in Karlsruhe, 1887 erhielt er das Ritterkreuz des Ordens
vom Zähringer Löwen, 1892 Geheimer Rath III. Klasse,
1899 trat er in Ruhestand. 1904 starb er. Bereits in einem frühen
Zeugnis war ihm bescheinigt worden: „Sehr fleißig, umsichtig
und gerade/' Und in der Geschichte Acherns von Gerhard
Lötsch (2005) steht der ehrenvolle Satz: „Adolf v. Feder
hat sich um Achern sehr verdient gemacht."

Diese Verdienste erwarb er sich auf vielen Feldern, wie Gerhard
Lötsch in seiner „Geschichte Acherns" 2005 zeigen
konnte. Wohl die folgenreichste und bedeutungsvollste aber
war sein Einsatz für die Gründung eines „Vorschuß- und Cre-
ditvereins".

Sein unmittelbarer Amtsvorgänger Dilger, der von 1864 bis
1867 amtierte, hatte noch in seinem jährlichen Bericht über
die Zustände in Achern 1864 festgestellt: „Die Einführung der
Gewerbefreiheit hat bis jetzt keine nennenswerte Änderung
hervorgerufen, selbst das Niederlassungsgesetz nicht und erst
seit einigen Tagen hat der erste Jude hier seinen Wohnsitz als
Pferdehändler aufgeschlagen." Die Viehzüchter der Gegend
wenigstens hatten schon 1852 einen „Rindvieh-Versicherungs-
Verein" gegründet mit dem Zweck, „sich gegenseitig vor Verlusten
durch Unglücksfälle zu schützen." Sie hatten also den Wert
des genossenschaftlichen Zusammenschlusses bereits erkannt,
wenn auch nur für den landwirtschaftlichen Bereich. Bürgermeister
Ignatz Roth hatte die Statuten unterzeichnet, hatte sich
also wie bald darauf beim „Creditverein" für die gute Sache
eingesetzt.


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