Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 495
(PDF, 96 MB)
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150 Jahre Volksbank in Achern AQ C

schließlich ein zweistöckiges Steinhaus mit Scheune und Stallung
kaufen. Man wählte Franz Ignaz in den 1840er Jahren in
den Gemeinderat, weshalb er nach der Revolution 1848 zunächst
suspendiert wurde. Doch schon 1851 beriefen seine
Acherner Mitbürger ihn, der ein „Anhänger der Umsturzpar-
tei" gewesen war, in den großen Bürgerausschuss. Er wurde
Rechner der Gemeinde und auch der Sparkasse. 1861 wählte
man ihn schließlich zum Bürgermeister. Bald aber tauchten
erste Gerüchte über seine Amtsführung auf. Der damalige
Amtsvorstand Schwarzmann zweifelte sogar an seiner Eignung
und schrieb, Bürgermeister Roth ginge „die nötige Kraft
und Selbständigkeit ab, welche der hiesige Ortsvorstand unbedingt
besitzen muß". Roth und seine Angehörigen lebten „in
glänzenden Verhältnissen", spielten in der Stadt die erste Rolle,
ein gewisser Hochmut gegenüber der Bevölkerung trete immer
stärker hervor. Dann schließlich die Katastrophe: Ein vom
Bezirksamt angeordneter Kassensturz in der Sparkasse ergab,
dass von den verzeichneten 105 000 Gulden Einlagen lediglich
62290 Gulden vorhanden waren. Vom Hofgericht in Offenburg
wurde der mittlerweile abgesetzte Bürgermeister Roth
wegen Untreue und Unterschlagung zu einer Freiheitsstrafe
von vier Jahren verurteilt! Sein Vermögen wurde eingezogen,
es reichte aber zur Deckung des Schadens nicht aus, sodass die
Sparkasse und letztlich die Gemeinde das Defizit tragen muss-
ten. In die Amtszeit Adolf von Feders fiel also dieser tiefe Sturz
des Bürgermeisters Ignaz Roth, auch er war ein aktiver Förderer
und Mitbegründer des „Credit- und Vorschußvereins" gewesen
.

Alois Manz (auf der Liste zwischen 14 und 15 notiert): Dem
Lehramtskandidaten Manz bescheinigte das Lehrerseminar
Rastatt 1815, dass er „die Orgel sehr gut spiele". 1822 trat er
seine erste Stelle als junger Knabenlehrer an der Volksschule
Achern an. Daneben wirkte er als Organist und Chorleiter an
der Acherner Pfarrkirche. Ein Schüler wird sich später erinnern
: „Er war ein trefflicher Orgelspieler und sein Kirchenorchester
hielt er in solcher Blüte, dass die Leute sonn- und feiertags
aus der ganzen Umgegend und oft von weiter kamen, um
die Acherner Kirchenmusik zu hören. Manz war ein tüchtiger
Lehrer und man konnte was bei ihm lernen." Aber er hatte
langjährig Schwierigkeiten mit der Großherzoglichen Behörde,
die ihm nicht erlaubte, sein Amt als Gemeinderat anzutreten,
wozu ihn die Bürger gewählt hatten. Er würde sonst den Unterricht
vernachlässigen, meinte man. Dass er mit seinem Beitritt
in den „Vorschuß- und Creditverein" ein gutes Beispiel geben


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