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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 498
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Michael Hauser/Thomas Sommer

Aufständischen, was ihm später eine Untersuchung durch das
Hofgericht Bruchsal einbrachte, nach 1850 aber dem weiteren
Aufstieg nicht im Wege stand. Und dies, obwohl 1851 erneut
eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet wurde. Ein Oberleutnant
hatte aufmüpfiges Liedgut dort im Huber'schen Bierhof
gehört, und der badische Kriegsminister wandte sich deshalb
„wegen des revolutionären Treibens in dem Bierkeller zu
Achern" an den Innenminister. Das Lokal sei sofort zu schließen
. Die Acherner Bürger aber wählten neben anderen „namhaften
Vertretern der Umsturzpartei" auch den Bierbrauer Josef
Huber in den großen Bürgerausschuß.

Der Verein etabliert sich

Aus dem Bericht von Feder 1870 über das Jahr 1869: „Als Fortschritte
im landwirtschaftlichen Betrieb sind aus dem Jahr
1869 hervorzuheben: Die Ausbreitung des Vorschuß- und Cre-
ditvereins unter der landbauenden Bevölkerung des Bezirks. In
Folge von Ortsbesprechungen, welche der Vorstand des Vereins
/: der Unterzeichnete :/ mit den Mitgliedern des Vereinsausschusses
zu Fautenbach, Oensbach, Kappelrodeck, Gamshurst
und Ottenhofen abhielt und wobei den Landwirthen die Zwecke
und Einrichtungen dieser Geldinstitute klar gemacht und
deren Wirksamkeit und große Verbreitung mit Benutzung des
statistischen Materials, namentlich auch der Berichte der Lan-
descommission, nachgewiesen wurden, traten eine große Anzahl
Landwirthe bei, so daß der Verein in Kürzerem von 80 auf
nahezu 300 Mitglieder anwuchs. Schon jetzt hat die Erfahrung
gezeigt, dass diese Institute für den bäuerlichen Wirtschaftsbetrieb
sich gut verwerten lassen, wenn sie dazu verwendet werden
, den laufenden Wirtschaftscredit zu sichern und damit das
Betriebskapital des Landwirths zu erweitern, resp. zu ergänzen.
Aber hier liegt nicht die einzige Seite ihrer Vorzüge: Der Landwirt
genießt auch den Vortheil, eingehende Gelder aus seiner
Wirtschaft statt, wie oft geschieht, Monate und Jahre lang
nutzlos liegen zu lassen, sicher und gegen 4% Verzinsung bei
der Casse jederzeit anlegen und nach Belieben wieder zurückziehen
zu können. Dieses Institut verbürgt ihm auch, dass sich
mit der Zeit für ihn ein Sparguthaben ansammelt, das ihm mit
Zinsen und Dividenden früher oder später zu Gute kommt. Die
Hauptsache bleibt aber immer die, dass der Credit des Landwirths
dadurch eine sichere Grundlage gewinnt, dass seine
Abhängigkeit von Geldmaklern, Wucherern, gründlich beseitigt
und ihm die sichere Lage geschaffen wird, daß er mit Verwendung
seines ihm gewährten Credits nicht bloß seine Ein-


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