http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0521
520
Manfred Merker
dem hat außerdem auch über die Grenzen der Stadt hinaus im
Land große Beachtung gefunden. So erhielt die Archäologie-
AG für ihre stadtarchäologische Arbeit im Herbst des Jahres
2002 die alle zwei Jahre vergebene höchste archäologische
Auszeichnung des Landes, den Archäologiepreis des Landes
Baden-Württemberg, verliehen, der bislang erst zehnmal vergeben
worden war. Gestiftet wurde unser mit 2500,- € dotierte
Förderpreis von der Wüstenrot Stiftung zusammen mit der
Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und
Hohenzollern und dem Förderkreis für Archäologie in Baden
e. V. Dem Geldpreis, der uns für weitere Geräteanschaffungen
sehr willkommen war, war eine Nachbildung der goldenen
Schale aus dem Fürstengrab von Hochdorf beigefügt. Angereist
über den schon winterlichen Schwarzwald waren Eltern, Vertreter
der Schule und des Stadtplanungsamtes, ein Abgeordneter
der neu gewählten Offenburger Oberbürgermeisterin, Ehepaar
Dres. Kanzler, die Presse und natürlich die vielköpfige
„Archäologie-AG 2002" samt drei ehemaligen Archäologiepreisträgern
des Grimmelhausen-Gymnasiums. Begrüßt wurden
die Vertreter von Politik, Wissenschaft, Denkmalpflege
und Repräsentanten der Archäologie vom Präsidenten des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg, Prof. D. Planck, der
schon früher von Stuttgart aus die Arbeit unserer AG immer
wieder wohlwollend gefördert hatte. Er charakterisierte und
rühmte die Arbeit der Preisträger, was anschließend der Vorstandsvorsitzende
der Wüstenrot Stiftung, Dr. W. Bollacher,
fortsetzte. In Vertretung des den Preis verleihenden Wirtschaftsministers
präzisierte Ministerialrat Dr. K. Epple unsere
jahrelange stadtarchäologische Leistung besonders im Kanzlerkeller
. Die Dankensworte von Dr. Merker, dem Leiter der AG
seit 25, wurden begleitet von Ansprachen eines seiner jungen
Schüler und eines Vaters, der ehemals Mitglied der AG gewesen
war und an dem Abend seinen Sohn als AG-Mitglied beglückwünschen
konnte.
Den anschließenden Festvortrag hielt der weltweit renommierte
Altsteinzeitforscher Prof. N. Conard von der Universität
Tübingen über die Anfänge der menschlichen Kultur in den
Funden altsteinzeitlicher Ausgrabungen in den Höhlen der
Schwäbischen Alb. Dabei wurde nicht nur die älteste bekannte
Darstellung eines Vogels aus der Höhle Hohle Fels präsentiert,
sondern auch eine noch spielbare Flöte aus Schwanenhalsknochen
, beide über 30000 Jahre alt.
Quasi als Dank für die hohe Auszeichnung ihrer stadtarchäologischen
Arbeit präsentierte die AG am Ende des Winters
2003 in den unteren Räumen des Offenburger Museums
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0521