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Manfred Merker
wir an einem Burgtor der Ottrotter Schlösser bei unserem internationalen
Archäologiecamp auf der Burg freigelegt hatten, und
die Exponate der Römervilla an der derzeit größten europäischen
Grabung an der deutsch-französischen Grenze im Saarland
aus dem Projekt von 2002. Dokumentiert wurden auch die
innerstädtische Aktion der „Milleniums-AG" 2000 mit Dr.
Köpfer bei der mittelalterlichen Töpferwerkstatt an der schulnahen
Kesselstraße und unser letzter Einsatz bei der Offenburger
Marktplatzgrabung zusammen mit dem Landesdenkmalamt
Freiburg. Ein kleiner Tisch war gefüllt mit dem „schulnächsten
Römerfund" aus der Gerberstraße 7 und römerzeitlichen Balken
aus den Kiesverwerfungen unter der südlichen Hauptstraße,
die möglicherweise von einem römischen Brückenkastell über
der Kinzig aus dem dendrochronologisch gesicherten Jahr 74
n.Chr. stammten. Für die ganz Kleinen hatte die Firma OBI
einen Sandkasten gestiftet, wo die die Eltern begleitenden Miniarchäologen
im Gartencafe nach vorher vergrabenen Kleinfunden
buddeln konnten. Dazu gab es einen repräsentativen Büchertisch
und die Vorführung eines AG-eigenen Videos über
die Praxis unserer archäologischen Arbeit. Für Schulklassen
fanden Führungen im Museum, dem nahen Kanzlerkeller und
in den Arbeiträumen der benachbarten Schule statt. Im Vorraum
der Ausstellung zeigte das Stadtplanungsamt zusammen
mit dem Leiter der unteren Denkmalschutzbehörde, Herrn
Meier, Pläne des unlängst erschienenen Stadtkatasters, bei dessen
Erstellung die AG mitgewirkt hatte und die der geplanten
Erforschung weiterer Altstadtkeller dienen sollten.
Gut besucht waren auch die vier parallel zur Ausstellung
angebotenen wissenschaftlichen Vorträge bekannter Fachleute
unter dem Motto. „Archäologie vor Ort": Dr. Merker führte
nach Darbietung einer mittelalterlichen Musikgruppe zur Eröffnung
in die Sehenswürdigkeiten der vielseitigen Ausstellung
ein. Bauforscher und Dendrochronologe B. Lohrum/Etten-
heimmünster erläuterte die Methoden der Zeitbemessung an
Jahresringen von Hölzern, theoretisch und vor Ort am Beispiel
der ältesten Offenburger Holztür von 1689 im alten Franziskanerkloster
. Dr. B. Jenisch/Freiburg referierte als Glasexperte
über historisches Glas aus nahen Schwarzwälder Glashütten,
u.a. im Schuttertal, aus denen eventuell unser Glas aus dem
Kanzlerkellerschacht stammen könnte. Die Praxis und Probleme
der Restaurierung veranschaulichten B. Baldszuhn/Schut-
terwald und sein Team an einem weiteren Vorabendtermin. Als
Finissage dieser groß angelegten stadtarchäologischen Präsentation
feierte die AG mit ihren Besuchern ein fröhliches römisches
Saturnalienfest zum Abschied, während aus dem Keller
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