http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0526
Kanzlerkeller (III): 25 Jahre Forschungen in einem Offenburger Gewölbekeller
Abb. 4: Das Ende des Fluchtstollens vor der Abb. 5: Vermessung des Tunnelendes mit
Stadtmauer Satellitenprogramm
das einst vor dem Kanzlerhaus aufgestellt war (siehe Bildergalerie
im Hause Kanzler!). Dort müsste sich auch die von Brinkops
vermutete schwere Fluchttür in Richtung des 34,50 m vom
Tunnelaustritt entfernten Mühlbach befinden. Die Tiefenabgabe
wurde gelb auf der Stadtmauer aufgetragen und ebenfalls
auf der inneren Tunnelseite rechts vom Gitter im untersten
Keller vermerkt. Die Vermessungsskizze liegt als letzte dieser
Art rechts in der Forschungsvitrine im „Wachstubenkeller".
Das jetzt ebenfalls errechnete Gefälle von 2% bestätigte
eine Nebenfunktion des Fluchtstollens als Abwassergraben,
was auch durch die schräg nach innen gestellten Ziegelsteine
am Tunneleingang und das stadteinwärts gegenüberliegende
vermauerte Backsteintor zum Nachbargrundstück (ehemals
Mehne) bestätigt wird. Die Schüler hatten früher schon den
Auftrag erhalten, aus alten Mühlenplänen der mittelalterlichen
Stadt und Grundstückseintragungen in der 1973 abgerissenen
Kunstmühle Rückschlüsse auf das Tunnelende zu ziehen, da
diese große Mühle vor dem 1824 abgebrochenen Kinzigtor direkt
auf der Strecke zwischen Tunnelausgang unter der Stadtmauer
bis zur möglichen Einmündung in den rettenden Mühlbach
lag. Ergebnisse kann nur die weitere Erforschung oder der
Zufall bringen. Unlängst wurde bei einem Tiefstand des Mühlbachs
die vermutliche Ausmündung auf der Höhe des Forums
entdeckt.
Auch nach der Pensionierung wurde die „Arbeitsgemeinschaft
Stadtarchäologie Offenburg am Grimmelshausen-Gymnasium
", wie schon in Stuttgart versprochen, weitergeführt.
Ein AG-Mitglied, einer der beiden letzten Archäologiepreisträger
der Schule, konnte bald darauf in der mittleren Wasserstraße
Reste der seit Jahrhunderten gesuchten rechtsrheinischen
Römerstraße entdecken und, ebenfalls eine kleine
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