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Manfred Merker
Rastatt konnte uns der Archivleiter lediglich Glasfritte und
Glasschlacken vom grünen Waldglas aus der Grasserthütte zeigen
, aber leider keine vergleichbaren Fundstücke von Gebrauchsglas
. Auch bei den Ansprechpartnern im Schuttertal
fand sich nichts Vergleichbares: Das Kapitel „Kanzlerglas aus
dem Schuttertal" kann noch nicht geschrieben werden und
bleibt ein Forschungsdesiderat für nachfolgende Generationen.
Nach Abschluss der Sortierungs- und Restaurierungsarbeiten
wurde die Präsentation der wichtigsten Stücke geplant:
Zuordnung und Auswahl von Fundkomplexen, Recherchen in
Glaskatalogen und anschließende Beschriftung, Anfertigung
von vergleichenden Abbildungen und Informationstafeln. Inzwischen
war 2012 nach einem Antrag bei der gemeinnützigen
Bürgerstiftung St. Andreas eine Fördersumme zur Anschaffung
von zwei Glasvitrinen genehmigt worden, die eine Möglichkeit
zu angemessener Präsentation boten.
Die beiden neuen Vitrinen für den „Wachstubenkeller" lieferte
die gleiche bewährte Firma, die schon die beiden von der
Jugendstiftung Baden-Württemberg 1996 finanzierten Keramikvitrinen
zuverlässig und kellerfest bereitgestellt hatte: Eine hohe
beleuchtete Schrankvitrine mit vier Böden zeigte im vorletzten
Kanzlerkeller die zahlreichen restaurierten Glasexponate von
den Butzenscheiben bis zu den wertvollen Trinkgläsern, die
Tischvitrine daneben präsentierte alle Vermessungspläne. Die
notwendigen neuen Lichtinstallationen finanzierte Ehepaar
Dres. Kanzler. Die Ergebnisse der dendrochronologischen Untersuchung
von G. Lohrum und die Auswertung der Sondageboh-
rung von Dr. Gassmann fanden zusammen mit dazugehörigen
Exponaten in der ersten Tischvitrine im untersten Kanzlerkeller
ihren Platz.
Ende Mai 2012 wurde vor den neu aufgestellten Glasvitrinen
im Namen der Oberbürgermeisterin die Stiftungsurkunde
der Offenburger St.-Andreas-Stiftung von deren Vertretern,
Frau Adam und Herrn Schneider, übergeben, die örtliche Presse
berichtete ausführlich darüber. Nach der Installierung der Beleuchtung
wurden dann schrittweise die einzelnen Fächer der
großen Schrankvitrine systematisch bestückt und beschriftet.
Die neue tischgroße Forschungsvitrine daneben präsentierte
die 1993 bis 2008 von sechs Architekten und Ingenieuren
gemachten Vermessungen in Einzelplänen.
Eine zweite Tischvitrine zur Forschung zeigte im untersten
Keller die dendrochronologische Untersuchung von B. Lohrum
von 1996 an einem wieder verwendeten Balken, der an der
untersten Kellertreppenstufe eingemauert war. Er lieferte die
älteste Datierung im Kanzlerkeller mit seinem Fällungsdatum
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