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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 536
(PDF, 96 MB)
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Neue Literatur

Großherzogtum ab 1862 den Zuzug der Juden
in die größeren Siedlungen ermöglichte. Die
Landgemeinden wurden kleiner, manche wurden
aufgegeben. Über diese vielschichtige historische
Erscheinung der Jüdischen Gemeinden
in der Ortenau bzw. Mittelbaden eine zusammenfassende
Darstellung zu schreiben,
war allerdings schon lange ein Desiderat,
wenn es auch bereits viele ortsgeschichtliche
Einzeldarstellungen gibt. Die Autoren der vorliegenden
Publikation, alle drei aktive Mitglieder
in der Fachgruppe Jüdische Geschichte im
Historischen Verein bzw. im Förderverein Ehemalige
Synagoge Kippenheim, haben nun
einen Überblick vorgelegt, der in vielem überzeugt
: In der Klarheit der Darstellung, der Berücksichtigung
der Vielfalt der Gemeinden,
der Würdigung einzelner jüdischer Persönlichkeiten
. Gut lesbar und erneut vom Verlag
ästhetisch reizvoll gestaltet sowie gut ausgestattet
mit Festeinband und durchgehend farbigem
Druck wird man diese Überblicksdarstellung
gerne zur Hand nehmen. Dem Kenner
fehlt da und dort vielleicht eine weitere
Persönlichkeit (etwa Kurt Offenburg) oder
eine kleinere Gemeindedarstellung (Willstätt),
aber das heißt ja nur, dass weitere ergänzende
Aufgaben noch auf die Publikation warten, die
mit dem vorliegenden Buch aber ein wichtiges
Grundlagenwerk erhalten hat. Martin Ruch

Haumann, Heiko/Schellinger, Uwe (Hg): Vom
Nationalsozialismus zur Besatzungsherrschaft
. Fallstudien und Erinnerungen aus Mittel
- und Südbaden. Heidelberg - Ubstadt-Wei-
her, 2018, 270 S., viele s/w-Abb.

Der Band ist der dritte in der Schriftenreihe
„Lebenswelten im ländlichen Raum" und ist
ein weiteres Ergebnis des lockeren Arbeitskreises
von Historikerinnen und Historikern, die
vor mehreren Jahren der Einladung von Prof.
Heiko Haumann gefolgt waren, am „Tag der
Regionalgeschichte" in Yach, einer Ortschaft
der Stadt Elzach, teilzunehmen. Auch die Themen
dieses dritten Bandes kreisen um die
Menschen der Region, zeitlich begrenzt diesmal
auf die Zeit des Nationalsozialismus und
die unmittelbaren Folge jähre der Besatzung
durch französische Truppen. Tatsächlich kann
man zunächst wirklich vor allem eine Befreiung
darin erblicken, wenn man sich noch
einmal vor Augen führt, welch unglaubliche
Verbrechen die Nazis auch in der „Heimat
Ortenau" verübt haben. Wie das alles einmal
anfing als Indoktrination in der Schulzeit, das
zeigt Wolfgang M. Gall am Beispiel der Entstehungsgeschichte
der Offenburger NSDAP
stringent und eindrücklich. Hans Harter berichtet
über die Erhängung des polnischen
Zwangsarbeiters Bernard Perzynski, der 1942
aufgrund seiner Beziehung zu einer deutschen
Frau ermordet wurde. Die Erinnerungen eines
kleinen Jungen an die letzten Kriegsmonate
und an den Neubeginn in Triberg und Grem-
melsbach steuert Karl Volk bei. Insgesamt enthält
der Band 13 Beiträge, jeder so lesenswert
wie der andere und immer quellenkritisch recherchiert
. Den „Historischen Erkundungen
in Mittel- und Südbaden" (Untertitel) sind
weitere Folgeprojekte zu wünschen!

Martin Ruch


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