Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 542
(PDF, 96 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0543
Wegen des kriegsbedingten Lehrermangels
konnte er nur insgesamt sieben Jahre die
Volksschule besuchen. Sein Vater fiel im Jahre
1944 als Soldat in Rumänien.

Nach dem Kriegsende absolvierte Oberle
eine dreijährige kaufmännische Lehre bei der
Firma Prototyp in Zell a. H. und besuchte die
Handelsschule in Hausach. Es folgten zwölf
Berufsjahre als Kaufmann in Hornberg, Stuttgart
, Frankfurt und Karlsruhe, in Betrieben
verschiedener Branchen mit dem Arbeitsschwerpunkt
Marketing, bald jeweils in leitender
Stellung.

Im Jahr 1961 endete das berufliche Wanderleben
von Wilhelm Oberle. Er trat als Gesellschafter
in eine kleine Firma der Gesundheitsbranche
in Ehrenkirchen bei Freiburg ein,
die Firma Hübner, die Naturheilmittel produzierte
. Im Jahre 1967 übernahm er diese Firma
als Alleininhaber. So wurde Freiburg für vierzig
Jahre sein Lebensmittelpunkt. In dieser Zeit heiratete Wilhelm
Oberle auch Brigitte Hahn und bald konnten sie sich über drei Kinder
freuen.

In arbeitsreichen Jahren baute Wilhelm Oberle den kleinen Betrieb
mit zunächst zwölf Mitarbeitern und 200 000 € Jahresumsatz zu einem
mittelständischen Unternehmen mit zuletzt 250 Mitarbeitern und 25
Mio. € Jahresumsatz aus. In dieser Zeit übernahm er auch Verantwortung
in dem bundesweiten Verband der Reformwarenhersteller VRH,
den er 25 Jahre leitete, verbunden mit Aufsichtsratspositionen und
weiteren Ehrenämtern.

Im Jahre 1988 fasste Wilhelm Oberle den auch von der Familie mitgetragenen
Beschluss, das Unternehmen zu veräußern. „Ich habe Glück
gehabt und war wirtschaftlich erfolgreich, ich habe eine kleine Firma in
dreißig Jahren groß gemacht und zu einem günstigen Zeitpunkt verkauft
", sagte damals Wilhelm Oberle. Der weitaus größte Teil des Verkaufserlöses
floss in die gemeinnützige Wilhelm-Oberle-Stiftung, die er
gleichzeitig mit dem Firmenverkauf gegründet hatte. Diese Stiftung ist
inzwischen die größte private Stiftung in Freiburg, eine der größten im
Land. Sie hilft Menschen, die aufgrund ihres Alters, ihres Gesundheitsund
geistigen Zustands, ihrer sozialen Situation oder einer materiellen
Notlage auf Hilfe Dritter angewiesen sind. Die Stiftung fördert Projekte
für benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Region, gibt Einzelhilfen
in besonderen Lebens- und Notlagen und finanziert Entwicklungsund
Nothilfeprojekte in Südamerika und Ostafrika. Der größte Teil der
Hilfen geht inzwischen zur Entschuldung an Privatpersonen. „Verschuldung
ist die neue Form von Armut", sagte dazu Wilhelm Oberle.

Das soziale Engagement von Wilhelm Oberle kommt auch dadurch
zum Ausdruck, dass er neben seinem arbeitsreichen Berufsleben stets
ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen hat. So war er mehrfach Pfarr-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0543