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Berichte der Mitgliedergruppen CQ7
Schiltach/Schenkenzell
TV ; '
Für das Jahr 2017 hatten wir wieder eine
bunte Palette von Veranstaltungen vorbereitet
, was die kurze Zusammenfassung verdeutlicht
: Die Mitgliederversammlung mit Kurzvortrag
zum Schicksal eines im Zweiten Weltkrieg
nach Schiltach deportierten polnischen
Zwangsarbeiters, Vorträge zur Situation im
oberen Kinzigtal am Ende des Ersten Weltkriegs
, zu mittelalterlichen Burgen in unserer
unmittelbaren Heimat, über den Stadtteil Lehengericht
mit seiner Bevölkerung, die vor
200 Jahren ihre Selbstständigkeit erkämpfte,
das schon fast obligatorische „Literarische Gespräch", eine Exkursion
nach Gremmelsbach, die Präsentation einer Foto-Ausstellung über
Leben und Arbeiten in Lehengericht sowie eine Jahresabschlussveranstaltung
exklusiv für unsere Mitglieder.
Schon Mitte Januar luden wir Mitglieder und Freunde zu unserer
jährlichen Informationsveranstaltung in die Kaffee-Stube des „Treffpunkt
" ein. Peter Rottenburger führte durch den Abend und informierte
über die Pläne und Vorhaben im Jahr 2017. Reinhard Mahn erinnerte
danach an die Veranstaltungen und Aktivitäten des abgelaufenen Jahres
und Marcus Löffler erläuterte die Mitgliederentwicklung und den Kassenstand
.
Im Anschluss berichtete Historiker Hans Harter über den aktuellen
Stand der Nachforschungen zum tragischen Schicksal des polnischen
Zwangsarbeiters Bernard Perzynski, der im Januar 1942, also zum Zeitpunkt
der Versammlung vor genau 75 Jahren, von der Gestapo in Schiltach
ermordet wurde. Mitglieder des Initiativkreises gedachten tags darauf
bei dichtem Schneetreiben zusammen mit Pfarrer Msgr. Dr. Borek am
Gedenkstein auf dem Gründlebühl des jungen Polen und legten ein Gesteck
nieder. In der katholischen Kirche erinnerte Markus Armbruster an
das tragische Schicksal dieses erst 27-jährigen Opfers der nationalsozialistischen
Rassenideologie und Willkürherrschaft, für das der Historische
Verein anlässlich des Jahrestags eine Messe lesen ließ.
Im März jährte sich die Reaktivierung unserer
Mitgliedergruppe zum zehnten Mal.
2007 gaben Schiltachs Bürgermeister Haas
sowie die Herren Schaufler und Kaufmann
vom Gesamtverein in Offenburg den Anstoß,
die bereits 1919 gegründete, aber seit Jahren
schlummernde örtliche Mitgliedergruppe wiederzubeleben
. Es bildete sich daraufhin ein
„Initiativkreis" aus Mitgliedern und geschichtlich
interessierten Bürgern, der die Geschicke
der Gruppe unter Leitung von Sprecher Peter
Rottenburger in die Hand nahm. Arbeitsintensive
und erfolgreiche Jahre mit zahlreichen
i
Stilles Gedenken am
Polenstein
(Foto R. Mahn)
Der „Initiativkreis" im
März 2017 vor dem
Schiltacher Rathaus
(Foto: F. E. Munkle)
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