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Berichte der Mitgliedergruppen SR9
den Schlossfelsen sowie die Reste der Burg
Althornberg mit ihrer eindrucksvollen Zisterne
. Volk vermittelte sowohl Einblicke in die
Familiengeschichte derer von Hornberg als
auch in die Baugeschichte ihrer Stammburg.
Aufmerksam machte er auf den von hier stammenden
Dichter Bruno von Hornberg, von
dem im Codex Manesse aus dem 13. Jahrhundert
vier Werke erhalten geblieben sind. Karl
Volk rezitierte einige Strophen anschaulich im
mittelhochdeutschen Original.
Ende September konnten wir zusammen
mit der Volkshochschule zahlreiche Zuhörer
auch aus dem weiteren Umkreis zum Vortrag „Burgen im oberen Kinzigtal
" begrüßen. Der Archäologe Heiko Wagner verdeutlichte, dass die
Gegend um Schiltach, also ein überschaubares Gebiet von wenigen
Quadratkilometern, mit einer erstaunlichen Anzahl von Burgen aufwarten
könne. Als Gründe nannte er die Erschließungsgeschichte der Region
, wo verschiedene Herrschaftsgebiete aufeinander trafen, sowie die
strategische Lage am Ostrand des Schwarzwaldes. Erst Wochen zuvor
hatte er acht Ruinen näher unter die Lupe genommen und präsentierte
Funde, aktuelle Fotos und Details zu Bau und Nutzung der Anlagen. Er
beleuchtete die Beweggründe ihrer Erbauer sowie die wohlüberlegte
Auswahl ihrer Standorte. Die zeitliche Einordnung der Burgen machte
deutlich, dass die meisten Anlagen nur über wenige Jahrzehnte betrieben
wurden, lediglich die Schenkenburg, die Burg Schiltach wie auch
die Schilteck bilden hier Ausnahmen.
Um die gleiche Zeit im September erschien der 97. Jahresband der
Vereinszeitschrift „Die Ortenau", in den erfreulicherweise wieder zwei
Aufsätze aus Schiltach eingeflossen waren. Seit vielen Jahren mit fundierten
Beiträgen unter den Autoren, machte sich Historiker Hans Harter
dieses Mal in Anlehnung an den Themenschwerpunkt „Kunst und
Künstler in Mittelbaden" auf die Spuren des Schwarzwaldmalers Wilhelm
Hasemann, der in den 1880er Jahren von Gutach aus rege Kontakte
nach Schilt ach und hier vor allem zur Künstlerfamilie Eyth pflegte.
Hasemann hielt am Ufer der Kinzig Flößer, ihr Werkzeug sowie die
von ihnen angewandte Technik fotografisch,
zeichnerisch, in Skizzen und in Gemälden fest
und liefert durch seine exakten Darstellungen
den heutigen Flößervereinen unschätzbare
Einblicke in die handwerklichen Zusammenhänge
der ursprünglichen und heute untergegangenen
Arbeit am und auf dem Wasser.
Recherchen in der Anfang des 20. Jahrhunderts
verbreiteten Zeitung „Der Kinzigtäler"
ließen Andreas Morgenstern den Blick auf die
vom Kriegsbeginn bis zum Jahresende 1914
dort abgedruckten Fotos richten. Die wenigen
veröffentlichten Aufnahmen, durchschnitt-
Die Exkursionsteilnehmer
um Karl Volk
genossen die Ausblicke
(Foto: R. Mahn)
Heiko Wagner wartete
mit einer Fülle
an Fotos und
Informationen auf
(Foto: R. Mahn)
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