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590 Buchte der Mitgliedergruppen
Die Ausstellung
„Leben und Arbeiten
in Lehengericht" war
dicht umlagert (Foto:
R. Mahn)
lieh lediglich eine am Tag, stammten nun
praktisch alle aus dem militärischen Bereich,
wobei Morgenstern sie verschiedenen Kategorien
zuweist und verdeutlicht, dass sie bewusst
propagandistisch eingesetzt wurden, um mit
den meist nachgestellten Motiven bei den Lesern
in der Heimat die beabsichtigte Wirkung
zu erzielen.
Ein ganzer Reigen von Veranstaltungen
unter dem Motto „Lebendiges Lehengericht"
umgeben 2017 und 2018 das Gedenken an die
200. Wiederkehr der Loslösung Lehengerichts von Schiltach. Über einen
Zeitraum von mehreren Jahren erarbeiteten 14 Autoren, darunter sechs
aus den Reihen unserer Mitgliedergruppe, eine eindrucksvolle Buchveröffentlichung
über die Geschichte des Lehengerichts, ergänzt durch
Geschichten über das Leben seiner Bewohner. Das zweibändige Werk
wurde von der Stadt Schiltach herausgegeben und wird als Lesebuch
und Nachschlagewerk seinen Lesern über Jahre große Freude bereiten
(eine Rezension finden Sie in dieser Ausgabe im Abschnitt „Neue Literatur
"). Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Initiativkreises um Klaus
Wolber begann im Frühjahr mit den Vorbereitungen zu einer begleitenden
Fotoausstellung. Zum Festvortrag am 10. November konnte den
Besuchern die zehn Stellwände umfassende Schau „Leben und Arbeiten
in Lehengericht" präsentiert werden. Das Ausstellungsteam ordnete
Fotografien aus Beständen des Stadtarchivs, des Ortsvorstehers sowie
aus privatem Besitz nach einzelnen Themenbereichen wie Landwirtschaft
, Forst und Jagd, Industrie, Schulen, Vereine und Geselligkeit.
Mittelpunkt des von der Stadt Schiltach veranstalteten Abends in der
Gemeindehalle Vorderlehengericht war der Vortrag „Lehengericht und
die Lehengerichter" von Hans Harter. Anschaulich, unterhaltsam und
humorvoll arbeitete er tatsächliche und vermeintliche Unterschiede
zwischen Lehengerichtern und Schiltachern heraus und lieferte dazu die
historischen Hintergründe. Ursprünglich vom Landesherrn mit einigen
eigenen Rechten ausgestattet, wurden diese im Lauf der Jahrhunderte
mehr und mehr beschnitten, was zu Unmut, Streitigkeiten und schließlich
zur Trennung führte. Die Gemeindereform brachte für Lehengericht
im Jahre 1974 die Wiedervereinigung mit Schiltach, eine Entscheidung
, die rückblickend sicher von beiden Seiten als vorteilhaft bewertet
werden kann.
Anfang Dezember lud der Initiativkreis die Mitglieder aus Schiltach
und Schenkenzell zum Jahresabschluss in geselliger Runde in den „Treffpunkt
" ein. Zeitzeuge Karl Benz, den die Erinnerung an den Absturz eines
amerikanischen Bombers mit zwei Besatzungsmitgliedern im Jahr 1944
im Hinteren Heubach bei St. Roman sein Leben lang beschäftigte, berichtete
über seine Begehungen, sein Aktenstudium, die Nachforschungen in
amerikanischen Militärarchiven und deren erstaunliche Ergebnisse.
Die Bemühungen von Willy Schoch um den Erhalt der Floßweiher
in Wittichen, Kaltbrunn und im Heubach haben im vergangenen Jahr
weitere Fortschritte gemacht. So schlössen sich Gemeinden des oberen
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