Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 79
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0087
Dr. Sexton: Wie ich ein Spiritualist wurde. 79

Menschenverstände und allen anerkannten Principien der
Philosophie widerspräche, und dass er obendrein noch gegen
den protestantischen Glauben wäre, dass die Wunder mit
dem apostolischen Zeitalter aufgehört hätten. Ich hatte ä
priori-Gründe für meine Opposition — Gründe, welche gar
sehr denen verwandt waren, welche noch heut zu Tage
häufig gegen den Spiritualismus vorgebracht werden, Gründe,
welche auf vorgefasstea Meinungen basirt sind und die
keinerlei Rücksicht auf Thatsachen nehmen. Die entschiedensten
, hartnäckigsten und unvernünftigsten Widersacher
einer Bewegung sind die Männer, welche laut mit allgemeinen
Principien um sich werfen, und die bei ihrem Schlussverfahren
auf ein ä priori-Argument gegen die Möglichkeit
der in Rede stehenden Sache zurückverfallen. Wenn die
Thatsachen gegen sie sind, so sprechen sie dem Sinne nach,
wenn auch nicht gerade mit denselben Worten: „Um so
viel schlimmer für die Thatsachen!" Sie handeln nach dem
Princip, dass keine Summe von Zeugnissen die Wahrheit
gewisser Theorien erhärten könne, weil es für sie bereits
entschieden ist, dass dergleichen Theorien unmöglich seien.
Dieses ist genau das auch von vielen Widersachern des
Spiritualismus noch heut zu Tage eingeschlagene Verfahren.
„Thatsachen", sagt Sir Charles Bell, „sind mit einer Hartnäckigkeit
geleugnet worden, welche ich niemals verstehen
kann." Sie erinnern sich gewiss Alle des Falles, in welchem
ein Mensch die Möglichkeit der Bewegung nach folgendem
Princip leugnete: „Wenn ich mich bewege, so muss ich
mich bewegen, entweder wo ich bin, oder wo ich nicht bin.
JSun kann ich mich nicht bewegen, wo ich bin; denn so
lange ich bleibe, wo ich bin, ist daselbst keine Bewegung;
und ich kann mich nicht bewegen, wo ich nicht bin, denn
ein Wesen kann nicht handeln, wo es nicht ist. Diess
ist ohne Zweifel höchst schlussgerecht." Die Antwort des
so angeredeten Mannes war: er stand auf und ging hinweg.

Nun wohl, zuletzt willigte ich ein, einige mesmerische
Phänomene zu sehen; ich wurde sehr bald von ihnen bestürzt
und gänzlich verwirrt. Der Patient — oder wie wir
jetzt sagen würden, das Medium — war ein Bursch ohne
alle Erziehung, jeder Ausbildung oder Kenn tn iss der Philosophie
entbehrend; er arbeitete in einer bescheidenen Schuhmacherwerkstatt
und war in seinem normalen Zustande so
anspruchslos und ununterrichtet, als es für diesen Zweck
nur gewünscht werden konnte. Er wurde ohne irgend
welche Schwierigkeit in den mesmerischen Schlaf geworfen,
und in diesem Zustande entfaltete er schnell Kräfte, die
mich in das äusserste Erstaunen versetzten. Er gab mir


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0087