Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 84
(PDF, 125 MB)
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IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

lieber die Unsterblichkeit der Seele.

Von

Q. Teichmüller,

Professor der Philosophie an der Universität zu Dorpat.

(Leipzig, Duncker Humblot, 1872.)

Von

Professor Dr. Franz Hoffmann.

II. Kritik.

Die Gestalt, welche der Verfasser der Monadologie
gibt, geht zwar von Leibniz aus, verlässt aber dessen
Schöpfungsbegriff und wendet sich nicht Herbart, sondern
Lotze zu. Leibniz hatte zwar den Schöpfungsakt Fulgu-
ration, Ooruscation genannt und damit der Deutung seiner
Lehre als Persönlichkeits- oder Halbpantheismus einen Anhaltspunkt
gegeben, aber sein Glaube war doch die Anerkennung
der Ausser- und Ueberweltlichkeit Gottes und
der Monaden als geschaffener Substanzen.*) Herbart war
auch damit nicht zufriedengestellt und hielt den Pantheismus
nur dann für bis auf die Wurzel widerlegt, wenn mit
und neben dem im Glauben festgehaltenen persönlichen
Gott eine unbestimmbar grosse aber endliche Anzahl von
Realen erkannt würde. Er erklärte es für ein Vorurtheil,
nur Ein absolut Seiendes anzunehmen, und hielt es also nicht
bloss für möglich, sondern auch für nothwendig, eine Vielheit
absolut Seiender zu statuiren. Die Gründe für diese
Behauptung, deren strenger Erweis, wenn er, was nicht der
Fall ist, gelingen könnte, die bisherige Philosophie in die
Luft sprengen würde, liegen in folgenden Aufstellungen

*) Kurze pragmatische Geschichte der neueren Philosophie von
Dr. A. Thilo, 8. 147, 148, 154, 160, 161. Wenn Thilo Baader unter
die „kleineren" Philosophen zählt, so verräth dies den Schulmann,
der nur den äusserlich-systematischen Philosophen gross findet und
gar nicht begreift, dass der Inhalt und inrere Zusammenhang der
Lehre eines Philosophen eine Grösse darstellen kann, gegen welche
die Systematik unhaltbarer Lehren an bleibendem Werth erheblich
herabsinkt. Weder Sokrates noch Piaton, noch selbst Aristoteles, noch
Leibniz waren grosse Systematiker und zählen doch zu den grössten
Philosophen.


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