Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 143
(PDF, 125 MB)
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Patentiruag einer Planchette oder eines Psychographen. 143

Leuten von nicht geringerer Wichtigkeit erscheinen wird.
Aus einem von Mr. Robert Dale Owen an die „New York
Tribüne" gerichteten Briefe erhellt, dass General Lippitt,
gegenwärtig in Cambridge sesshaft, aber ein früher vorteilhaft
bekannter und erfolgreicher Rechtsgelehrter in San
Francisco, einen Apparat erfunden hat, welcher den Namen
eines „psychischen Gestells und Entdeckungsgeräth s" (a psy-
chic stand and detector) trägt. Der Name bietet nur
geringen Anhalt, um vermuthen zu lassen, welcher Art
General Lippitt's Erfindung sein mag; aber Mr. Owen hilft
uns freundlich darauf, indem er hinzufügt, dass die „Function"
des Apparates die sei, „Worte und Sätze, welche gewöhnlich
spirituelle Mittheilungen genannt werden, durch ein
nicht nur dem Operator unsichtbares, sondern nicht einmal
seiner Lage nach bekanntes Alphabet hervorzubuchstabiren."
General Lippitt bewarb sich auf dem gewöhnlichen Wege
um ein Patent, welches ihm aus folgenden Gründen verweigert
wurde, weil „das Amerikanische Patent-Amt die
Wahrheit des Spiritualismus nicht zugestehen könne, da,
wiewohl einzelne Männer der Wissenschaft, wie Bittsteller
behauptet, den Erscheinungen ihre Aufmerksamkeit geschenkt
haben mögen, die Gelehrten als eine Körperschaft,
oder in grosser Anzahl, ihre Realität niemals zugestanden
haben." Das Unrecht, ein Patent für das psychische Gestell
und Entdeckungsgeräth verweigert erhalten zu haben,
hätte von dem General noch ertragen werden können, aber
der XJntersucher des Patents fügte in seinem Uebermuth
noch die Beleidigung hinzu, zu bemerken, dass das „Patent-
Amt zu dem Glauben geneigt sei; dass die Erfindung als
ein Spieltischchen oder Mittel und Werkzeug der Unterhaltung
günstiger aufgenommen werden möchte"; aber in
einem solchen Falle sei eine neue Auseinandersetzung der
Sache erforderlich, in welcher „alle Anspielungeu aut den
Gebrauch dieser Erfindung durch Medien vermieden werden
sollten." Wie wohl erwartet werden konnte, wies es
der tapfere General und ehemalige Rechtsgelehrte mit Verachtung
von sich, sein psychisches Gestell und Entdeckungsgeräth
sich offiziell als ein Spielzeug bezeichnen zu lassen,
und er trug seinen Fall dem Appell-Hofe vor, wo er
nun ruht. Ein psychisches Gestell und Entdeckungsgeräth
würde jedenfalls einen gleich grossen Absatz unter jedem
anderen Namen finden. Aber General Lippitt fühlt, dass
hier ein Princip auf dem Spiele steht, und mit dem Motto:
„Entweder das psychische Gestell, oder nichts!" ist er darauf
gefasst, wenn es nöthig ist, den letzten Tropfen seines Blutes
im Kampfe mit einem skeptischen Patent-Amte zu vergiessen."


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