Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 169
(PDF, 125 MB)
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Eine Erklärung über dieselbe Ekstase und Fernwirkung. 169

sank herunter, nachdem sie den höchsten Punkt erreicht
hatte, und ihrem Sinken ging parallel die Schwächung der
glänzenden Vision und Audition, bei ersterer durch Abnahme
des Lichtes, bei letzterer durch scheinbare Entfernung
der Töne. Die schwache menschliche Natur unterlag
der Anstrengung, deren Folgen sich in einer langen
Ohnmacht und heftigen Krämpfen kund gaben; Menschen
im sterblichen Leibe wandeln auch unter den Palmen des
Himmels nicht ungestraft.

Die etwa 15 Tage später eingetroffene Nachricht, dass
S. in jener Nacht vom 12.—13. Mai gestorben und in dem
Costüm beerdigt worden sei, in welchem ihn die Seherin
geschaut, liefert den Beweis, dass ihr Erlebniss von einer
realen Ursache ausgegangen ist. Die Frage, wie der Geist
eines Sterbenden oder Gestorbenen auf den Geist eines
Lebenden wirken könne, die Vorstellung seiner Gestalt in
ihm so erweckend, dass der letztere sie vor sich zu sehen
glaubt, oder wie es jenem möglich werde, ein reales Bild
seiner Gestalt, wie er sie anschaut, zu erzeugen, das mit
dem leiblichen Auge wahrgenommen wird, oder Töne hervorzubringen
, die mit dem leiblichen Ohr gehört werden, hängt
mit den tiefsten Problemen des Geistes und der Materie
zusammen und kann, so sicher die Thatsachen sind,
wenigstens jetzt noch nicht beantwortet werden. Die Daseins
- und Bewusstseinsform der vom Körper freien Geister
ist jedenfalls von der menschlichen bedeutend verschieden;
manche scheinen sich in einem Zustande zu belinden,
einigermassen dem der Nachtwandler vergleichbar, welche
Vernünftiges und Unvernünftiges vollbringen, oder auch uns,
wenn wir im Traume Dieses oder Jenes zu thun glauben.
Sengireef war Materialist und glaubte nicht an Geister, und
doch erschien er bei Frau A. Er that eben das, wozu ihn
seine Intention und sein Wille trieb, ohne sich bewusst zu
werden oder darüber zu reflectiren, ob dasselbe mit seinen
im Leben gehegten Ueberzeugungen übereinstimme oder
nicht.

Eine Erklärung über dieselbe Ekstase u, Fernwirkung.

Vom Herausgeber.

Was in der ganzen Erzählung dieser seltsamen Erscheinung
am schwierigsten zu erklären ist, liegt in der
Zweckbestimmung der Pergamentrolle, der Drohung und


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