Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 178
(PDF, 125 MB)
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178 Psychische Studien. I. Jahrg. 4. Heft. (April 1874.)

oder Geräusch des Wassers erregt werden, sondern sogar
schon durch die Vorstellung des Wassers, welche entweder
von einem Gemälde oder durch mündliche Erwähnung
desselben erweckt wird. Aber da Dr. Laycock zu jener Zeit
den wesentlichen Unterschied der sensorischen Ganglien
vom grossen Gehirn nicht anerkannte, welcher — da er
im Gehirn des Menschen so dunkel gekennzeichnet ist, dass
er gewöhnlich übersehen wird — nur von dem Forscher der
vergleichenden Anatomie gehörig gewürdigt werden kann,
so verwechselte er die beiden Classen von Thätigkeiten mit
einander, deren gesonderte Instrumente sie sind, und seine
Ansichten erhielten nicht die verdiente Aufmerksamkeit.
Da die Lehre von der „Reflexthätigkeit der sensorischen
Ganglien" schon lange vorher von Dr. Carpenter unter dem
Titel: „Sensoriell-motorische Thätigkeit" gelehrt worden
ist, so wurde er in Folge dessen durch Dr. Laycoctfs Urtheil
dahin geführt, zu sehen, ob sie nicht auch auf das eigentliche
grosse Gehirn ausgedehnt werden könnte. Und am
12. März 1852, einige Monate vor Ausbruch der Tischrücker-
Epidemie, hielt er eine Vorlesung in der Royal Institution
über das, was er das „Ideo-motorische (Bewegung
erzielende Gedanken-) JPrincip der Thätigkeit" nannte,
welches in der unwillkürlichen Entsprechung besteht, welche
von Seiten der Muskeln gegenüber Vorstellungen eintritt,
von denen der Geist eingenommen sein mag, wenn die
lenkende Kraft des Willens unthätig ist. AI? „Reflex-
Thätigkeit" des eigentlichen grossen Gehirns betrachtet,
„findet dieses „ideo-motorische Princip" — wie Dr. Carpenter
behauptete — „seine angemessene Stellung im physiologischen
System, welches in der That unvollständig ohne
dasselbe sein würde. Und wenn es einmal anerkannt ist,
so kann es auf die Erklärung zahlreicher Erscheinungen
angewendet werden, welche eine Quelle der Verlegenheit
für Viele gewesen sind, die sich von ihrer Echtheit überzeugt
haben, und welche keine Art und Weise der Aussöhnung
derselben mit den bekannten Gesetzen der Nerven-
thätigkeit finden konnten. Es ist klar bewiesen worden,
dass diese Phänomene von dem Zustande der gespannten
Aufmerksamkeit von Seiten des Darstellers abhängen;
indem sein Wille zeitweise der Lenkung seiner Muskeln
entzogen ist durch den Zustand der Abstraction, welcher
sein Geist hingegeben ist, und indem die Vorauserwartung
eines gegebenen Resultats der Reiz ist, welcher direct und
unwillkürlich die Muskelbewegungen anregt, die es hervorbringen
."

(Fortsetzung folgt.)


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