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Das Magazin f. d. Literatur d. Auslands gegenüber Dr. H. Beta. 267
Spukerscheinungen. Er verweist auf das stete Studium
der Natur auch in geistigen Dingen! Die Phantasie
spielt ihm dabei keine voreiligen Streiche. Sein echt wissenschaftlicher
und nüchterner Standpunkt ist in dem ebenfalls
von Herrn Dr. Beta dringend empfohlenen „Arzte"
(Leipzig, bei Oswald Mutze), Seite CXXVIII und ff.
auf das nachdrücklichste gegenüber einem falsch verstandenen
und geübten Spiritismus und Spiritualismus gewahrt
worden. Wir freuen uns, wenn er von ihm erklärt: „Es
ist aus dieser genannten Hauptquelle des buchhändlerischen
Spiritualismus in Leipzig deutsch zu beziehen. Aber es
kostet viel Geld (was wohl nicht so schlimm ist, wenn man
den Preis von nur 2 Thlr. 20 Ngr. gegen 457 Seiten Inhalt
, 193 Seiten Vorwort und 68 Seiten Anhang abwägt;
D. Red.), denn es ist sehr dickleibig und gut gedruckt.
Uebrigens glaube ich die Ungläubigsten versichern zu können
, dass man den Preis durch ordentliche Leetüre allenfalls
herausschlägt. Das Nebelhafte und Schwindlerische
des alten Spiritismus mit Tischrücken und Geistercitationen,
mit Magnetismus und Somnambulismus, ist hier gemässigt,
und der ganze Wunderbaii der itaw'-Philosophie über
Gesundheit, Krankheit und Heilung ruht, trotz schwindlerischer
Höhen und geisterhafter Kammern auf streng
wissenschaftlicher Grundlage." — Was die Darstellung
der Davis'sehen Selbstmagnetisation betrifft, so
hätten wir gewünscht, wenn Herr Dr. Beta sich mehr des
Verfassers eigener zusammenhängender Worte bedient hätte,
um ihm voller gerecht werden zu können. Seine Leser
werden Davis sonst doch nicht viel besser, als einen blossen
Wunderdoktor, oder einen Malzextract anpreisenden Johann
Hoff, Holloway und Jacobi betrachten. Tm besten Falle
bliebe Davis9 Wirken immer noch ein zweifelhaftes, halb
charlatanmässiges, wenn wir bloss Herrn Dr. Betas ersten
Theil seines Artikels das erste Mal zu Gesicht bekämen
und ihn ohne tiefere Kenntniss der Originalwerke von Davis
noch so gründlich in seinen sich absichtlich contrastirenden
Widersprüchen durchstudiren wollten. Wir glauben auch
erklären zu müssen, dass es keineswegs in unserer Absicht
liegt, als Hauptagenten, Apostel und Johannesse des Spiritualismus
vor der Welt gepriesen zu werden; wir wollen
nur einer neuen, bis jetzt total verkannten Erscheinung auf
*) Wir werden in einem unserer nächsten Hefte diesen Davis1-
sehen Standpunkt noch einmal den Lesern unserer „Psychischen Studien,"
welche noch nicht im Besitz des genannten Werkes: „Der Arzt" sind,
in kurzem Auszuge besonders vorführen.
Die Bedaction,
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