Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 305
(PDF, 125 MB)
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Der rass. Mathem • Ostrogradsky als Spiritnalist. Von Butlerow. 305

geschrieben werden sollte, man in derselben auch davon
erwähnen möchte, was für eine gewaltige Umwälzung die von
ihm neugewonnenen Ueberzeugungen in seiner ganzen Weltanschauung
hervorgebracht haben.

„Ich war ein vollkommener Materialist und Atheist" —
„sagte Ostrogradsky, — „ich erkannte nur das an, was ich
„antasten, messen und wiegen konnte, als die erste Nachsicht
vom Tischrücken zu uns von Amerika herüberkam.
„Als ich von der Thatsächlichkeit der Bewegung mich
„überzeugte, so interessirte mich der Gegenstand, wie sonst
„eine neue Entdeckung. Ich suchte nach einem mechanischen
„Gesetze, indem ich natürlich jede Ursache der möglichen
„Täuschung zu entfernen suchte, — machte Experimente und
„konnte keine mechanische Ursache finden. — Da hörte ich
„aber sagen, dass die Tische sich nicht nur bewegten, son-
„dern auch durch ihre Bewegungen Fragen beantworten
„könnten. — Tch machte Hunderte von Experimenten durch
„und musste mich von der Anwesenheit einer unbekannten
„intelligenten Kraft überzeugen, welche Antworten auf die
„im Sinne gehaltenen unausgesprochenen Gedanken gab
„und über Sachen, die allen Anwesenden unbekannt waren,
„richtig urtheilte. Dann erst habe ich die geistige Kraft, die
„geistige Welt anerkannt. Geistig nannte sich die Kraft
..selbst, und ich koimte keine andere Erklärung für die
„Thatsachen finden. Nachdem ich aber an die geistige Welt,
„d. h. an die Unsterblichkeit des menschlichen „Ichs,"
„Glauben gewann, bin ich durch logische Consequenz zum
„Glauben an die Existenz der Gottheit geführt worden. —
„Und dieses verdanke ich dem Tischrücken!" —

„In der That war Ostrogradskys Glauben an die Unsterblichkeit
unerschütterlich. Zugleich hat er aber keine
von den bestehenden spiritualistischen — oder vielmehr
spiritistischen — Lehren theilen wollen.

„Ostrogradsky liebte Näheres über seine Erfahrungen mit-
zutheilen, und erzählte mir einige davon, von denen ich drei
hier anführen will. — Einmal geschah es, dass Ostrogradsky
die mediumistischen Fähigkeiten in einem seiner Verwandten,
einem 15jährigen Knaben, entdeckte. Jedesmal, wenn dieser
eine Planchette nahm, zeichnete der Bleistift desselben entweder
den Sarg, oder ein Grabmonument, so dass es am
Ende unangenehm auf das Medium selbst, wie auf die Anwesenden
, einzuwirken begann. Der Knabe war ein gesunder
Junge; und doch starb er nach kurzer Frist. — Ein anderes
Mal, in späterer Zeit, frug Ostrogradsky, indem er aufs
Land abzureisen im Begriffe war. was ihn wohl in diesem
Sommererwarte. Die Antwort lautete: — „Erinneredichan

Psychische Studien. Juli 1874. 20


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