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328 Psychische Studien. I. Jnhrg 7. Heft. (Juli 1874.)
Aber unsere Leser dürften vielleicht eine ernstere
Hinweisung auf eine Stelle im .,Znuberstaba. Eine
Autobiographie von Andrew Jackson Davis" (Leipzig 18(58)
S. 3.*>8 ff. in unserem 0ignon~l?i\l\e für belehrender erachten,
worin der Verfasser eine ähnliche Erfahrung mit seinem
Lieblingshunde machte und über die Eindrucksempfänglichkeit
dieser Thiere einige interessante Andeutungen giebt.
Ob Herr Dieffenbach oder Dr. Wötzel Recht behalten wird,
dürfte vielleicht erst 70 .Jahre später zur allgemeinen wissenschaftlichen
Entscheidung in Deutschland gelangt sein, wo
man sich über die Unwissenheit unserer heutigen sogenannten
Aufgeklärten gewiss nicht weniger bass verwundern und
ergötzen wird, als Herr dieffenbach heut über Dr. Watzel.
Ich bin selbst davon ergötzt, wie Herr Dieffenbach die
von Dr. Karl Wötzel seiner Erscheinungsgeschichte hinzugefügte
physikalische Erklärung für noch ergötzlicher
halten kann, als die Gespenstergeschichte an sich. "Wahrscheinlich
wieder bloss um des Dr. Kilian Zebeääus Spitz-
naget schlechten Witzes willen, der ganz seinen Beifall hat
und den er am Schlüsse so recht in Relief zu setzen verstanden
hat, auf den, als die kostbare Perle seiner Mittheilung
, sein ganzer Artikel zugespitzt ist. Darüber hinaus
erhebt sich aber seine eigene berichtigende Erklärung
einer ernsten Thatsache durchaus nicht! Die physikalische
Erklärung Dr. WotzeVs lautet nun, trotz aller schlechten
Witze seiner Gegner, die keine Erklärung, sondern höchstens
» ein Zeichen grober Unwissenheit in der Physiologie
ihrer Zeit sind, folgendermassen: — „Als Embryo im Mutter-
leibc lebt der Mensch im Wasser, ist also sozusagen ein
Wasserthier. Nach seiner Geburt ist die Luft und das
Jjicht eines seiner wesentlichen Lebenserfordernisse, und er
verwandelt sich aus einem Wasserthier in ein Luftthier,
das seine Nahrung aus der Luft und dem Lichte nimmt.
Dieser verschiedenen Zusammensetzung und Ernährung des
menschlichen Körpers entsprechen verschiedene Hüllen,
eine irdische, eine wässerige und eine unsichtbare Luft-
und Lichthülle, welche die Seele umgeben. Sobald sich
nun nach dem physischen Tode alle gröberen Stoffe und
Körperhüllen von der wesentlichen Grundlage aller Theile
der menschlichen Natur, folglich von dem Lichtstoffe
trennen, so muss der Lichtstoff, welcher mit d^r sich aus
ihm entwickelnden Seele nur ein unzertrennliches Ganze
bildet, noch ebensowohl als vorher einen ganzen Menschen
vorstellen und seinen Raum erfüllen, zwar nicht mehr der
Dichtigkeit, aber doch der Ausdehnung nach. — Auf di^se
Art muss man einen solchen von allen gröberen Stoffen bis
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