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430 Psychische Studien. I. Jahrg. 9. Heft. (Sept. 1874.)
gesetzes für begründbar erachtet, welches in den Organismen
selbst liegende Ursachen als Gründe ihrer Umgestaltung
aufstellt. Es ist indessen den Meisten unbekannt, dass
schon Baader dieser Hypothese Ausdruck gegeben hat, indem
er im XIT. Bande seiner Werke S. i 75 sagte: „Wollte
man, geleitet von der sichtbaren Stufenreihe aufsteigender
Formen und Kräfte in der Natur, auf eine wahre progressive
Hinaufläuterung der einzelnen Kräfte schliessen, so müsste
man alle diese einzelnen Kräfte in so viele Keime um-
schaffen (umdenken), in welchen alle jene höheren Kräfte
schon präformirt lägen." Prof. Fr. ff.
Erklärung des Herausgebers zur Separat-Beilage des Vortrages
des Grafen Poninski.
Da Herr Graf Poninski unzufrieden mit der Art und
Weise gewesen ist, in welcher sein Vortrag vom 2. März er.
im IV. Hefte dieses Journals kritisirt wurde, so hat er sich
an den Herausgeber mit der Bitte gewendet, den ganzen
Text seiner Rede in Gestalt einer Beilage den Abonnenten
des Journals zugehen zu lassen, damit die Leser sich selbst,
ohne dass er weiter polemisire, eine Meinung darüber bilden
könnten: wenngleich, wie uns der Herr Kritiker dazu bemerkt
, — „ein gedruckter Vortrag dem Leser noch keineswegs
den lediglich von ihm kritisirten Eindruck eines gesprochenen
wiedergiebt und der Herr Graf noch manche
mündliche Zwischen-Erläuterungen gab, welche diese gedruckte
Beilage nicht enthalte; auch sei seine Kritik nicht
gegen darin etwa vorkommende, wissenschaftlich beglaubigte
Thatsachen, sondern nur gegen die unpädagogische Art,
die schwierigsten Probleme des Spiritualismus so plötzlich
und unvermittelt vor ein gemischtes Publikum zu bringen,
gerichtet gewesen, deren unvermeidliche Wirkung jeder
unpartheiisch prüfen Wollende leicht selbst in den ihn umgebenden
Kreisen bei gleichem Verfahren erleben könne,"
— Tndess, wie dem auch sei, die Eedaction kommt lediglich
aus Gründen der Billigkeit, um auch dem anderen
Theile, welcher freiwillig auf eine directe Gegenpoiemik
verzichtet hatte, möglichst vollkommen gerecht zu werden,
dem Wunsche des Herrn Grafen in dieser Weise hierdurch
nach mit der Bemerkung, dass die am Vortrage fehlenden
Seiten 3—JO nachträglich leider doch noch eine polemische
Vorbemerkung enthielten, welche vom Herausgeber in ihrer
vom Herrn Grafen beliebten Fassung unmöglich aufgenommen
und verbreitet werden konnte.
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