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438 Psychische Studien. I. Jahrg. 10. Heft. (October 1874.)
der Geister-Botschaften, welche durch entzückte und hellsehende
Medien ertheilt werden.
3) Die Geister-Identität in Verbindung mit Tollgest
alt-Manil'estationen.
Wir wissen nicht, dass irgend welche von diesen
sprechenden Geistern — wie John King* John Watt, Jack Todd,
Peter, Fiorence oder Katie — ihre Identität befriedigend nachgewiesen
haben; vielleicht hat Niemand sich hinlänglich
Mühe gegeben, die alten Dokumente hervorzusuchen, um
ihre Behauptungen zu bewahrheiten. Die Antworten, die
sie geben, wenn sie in Betreff ihrer Identität befragt werden,
sind weit mehr solche, welche das Medium ertheilt haben
könnte, wenn es darüber spekulirt hätte, wer oder was der
Geist sein möchte. Wir haben Grund anzunehmen, dass,
obgleich bei verschiedenen Sitzungen mit demselben Medium
das Gesicht oder die Gestalt des Geistes physisch beinahe
dieselbe ist, dennoch die diese Gestalt lenkende Intelligenz
zuweilen eine ganz von dem Medium verschiedeneist
. Nach der jüngsten Gewaltthat bei Miss Cook
(S. 290u. 38?) war das Medium mehrere Wochen lang sehr krank;
schlechte Geister beherrschten sie zuweilen; einer von ihnen
sprach roh, forderte Branntwein, sagte, welche Oirkcl er
gewöhnlich besuchte, und trieb sie in einer kalten Nacht
an, aus ihrem Bett zu steigen und auf dem kalten Fussboden
zu schlafen. Die Berührung ihrer Mutter oder irgend
eines anderen Familiengliedes pflegte bisweilen diese Einflüsse
zu vertreiben, und sie erwachte dann mit einem verstörten
Blick, gleichsam wie aus einem unangenehmen
Traume. Einige Vollgestalt-Sitzungen wurden während der
ersten oder den beiden auf diese Störung folgenden Wochen
gehalten, bei denen Katit^ Gestalt erschien; aber bei den
späteren Sitzungen sagte die lenkende Intelligenz, welche
allem Anschein nach dieselbe Gestalt war, dass sie über
die früheren Sitzungen nichts wüsste, und dass ein anderer
Geist durch sie gesprochen habe. Wenn die hinter diesen
Gestalten befindliche Intelligenz so oft wechselt, so erklärt
diess, warum Mr. Williams* rJohn King" zuweilen genaue
Kenntnis» von Ereignissen verräth, welche das eine Mal
bei Mrs. Marshalfs Sitzungen stattfanden, aber gewöhnlich
nichts über dieselben weiss. Es wird diess auch erklären,
in wiefern Mrs. Perriris ,John Ktngu das eine Mal bei Mrs.
Berry, als wir uns ebenfalls dort befanden, im Stande war,
bis in's genaueste Detail dem Mr. Peebles eine stürmische
Sitzung zu beschreiben, welche dieser vor Jahren mit einem
John King in Amerika hatte. Es wird diess auch diejenigen
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