http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0457
Neueste amerikanische Mediumschaften von Dr. Funk. 451
of Ligth" einen Bericht von Geo. C. Summers in Chicago
über Professor II. J. Siraighfs unter Geisterkontrolle angefertigte
G-emälde der herrlichsten Landschaften, welche derselbe
in kaum dem vierten Theile der Zeit vollendet, die
sonst das ordinärste Bild erfordert; er malt gegenwärtig
einige von verschiedenen spiritualistischen Gesellschaften zur
Zierde ihrer Hallen bestellte Bilder, zum Preise von 100
bis 500 Dollars. „0, welche Lektion," sagt der Bericht-
statter, „lehren diese Gemälde! — Im Oontrast mit der
alten Theologie, wie herrlich erklären sie unsere herrliche
Philosophie! Das trägste Begriffsvermögen begreift das
schneller, als durch Anhören von einem Dutzend Vorträgen
!" — *)
Noch eines kleinen Buches, welches ich vor 2 Jahren
in Evansville, Ind., geliehen bekam, dessen Titel ich aber
vergessen habe, (in welchem die Manifestationen beschrieben
sind, welche der Banquier Livermore bei einem der Fox-
Mediums zu sehen Gelegenheit hatte, und deren auch Roberl
Dale Owen in seinem „Debatable land" erwähnt,) muss ich
der Vollständigkeit wegen Erwähnung thun, denn es war
darin als Titelblatt eine genaue Copie eines, von Geistern
mit Wasserfarben gemalten Bildes enthalten. Dieses Bild
bestand aus einem Blumenbouquet nebst einem darauf sitzenden
Vogel, und war bei einer Sitzung unter einem Tische
binnen 16 Sekunden (nicht etwa Minuten!) gemalt worden!
Alle Theilnehmer dieser Sitzung hörten ein eiliges Arbeiten
wie mit mehreren Pinseln zu gleicher Zeit auf demselben
Papier, und in der unglaublich kurzen Zeit von 16 Sekunden
erfolgte das bestimmte Zeichen, dass das Bild vollendet sei;
e» wurde hervorgeholt, und alle Farben waren noch ganz
vollkommen nass!
Und das Allerneueste in Bezug auf Geisterbilder ist
ein Bericht im „Banner of Light" über eine Sammlung von
durch Anderson uud seine Frau gemalten Portraits vorgeschichtlicher
Philosophen, die vor 10- bis 16,000 Jahren,
also lange vor „Erschaffung der Welt," auf der Erde gelebt
*) Ja, wer trotz seines trägen Begriffs-Vermögens dennoch ein
vollständiger Kunstkenner ist und den künstlerischen Werth dieser
Bilder Augenblicks zu würdigen versteht! Sonst aber würden ihn
wohl 100 Vorträge nicht zum wahren und richtigen Verständniss der
Sache befähigen, und nur seine leichtgläubige Phantasie würde
ihm eine geistige Errungenschaft vorgaukeln, welche keineswegs in
Wirklichkeit vorhanden ist. Diese Bilder müsste eine Commission
wahrer Kunstkenner haben entstehen sehen, und kritisch geprüft
und als mustergültig beurtheilt haben. Wo sind die zuverlässigen
Zeugnisse dafür? —
Die Redaction.
29*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0457