Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 461
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Noch ein Wort des Herausgebers über Dr. Carpenter's Artikel. 461

schon sehr seltsam sein, dass er in einem so ernsten Werke,
wie die „Prinzipien der Geistes-Physiologie", es wagt, sich
durch ausführliche Besprechung mediumistischer Thatsachen,
die sich einzig und allein auf einen anonymen Verfasser
und dessen Experimente stützen, zu compromittiren! Und
noch ausserordentlicher ist es, dass er, nachdem er aus diesen
Phänomenen ein ganz specielles Studium gemacht hat,
nicht ein "Wort in diesem Werke, weder von den Experimenten
des Mr. Crookes, noch von denen des Comite's der
Dialektischen Gesellschaft sagt, welche ja doch unmittelbar
nach dem berühmten Artikel des „Quarterly Review"
veröffentlicht wurden. Als Specialist dieser Art von Studium
hätte er sie nicht ignoriren können. Kann man sich in einer
eklatanteren Weise bloszstellen?

Suchen wir einmal in dem Werke selbst nach, um zu
sehen, ob wir nicht den geheimen Grund dieser erstaunlichen
Art und Weise des Verfahrens linden. In dem besonderen
Kapitel über den „Spiritualismus" finden wir die
Schlussargumentation des Verfassers über das, was er als
die „höheren Phänomene'* betrachtet, von denen er handelt: —
„Man könnte fragen: 'Warum glaubst Du an das Zeugniss
Deiner Sinne und sagst uns in demselben Athem, dass wir
nicht an das der unsrigen glauben sollen? Und weshalb
nimmst Du das Zeugniss der Zeugen auf Deiner
Seite an und verweigerst demjenigen der Zeugen, welche
unsere Behauptungen bestätigen, den Glauben ?' — Die
Antwort darauf ist einfach. Wenn entweder unsere eigenen
Sinne, oder das Zeugniss derjenigen Anderer, uns von
Etwas Nachricht geben, was entweder übereinstimmend
ist mit inhärenter (innerlicher) Wahrscheinlichkeit
, oder nicht in Widerspruch steht mit innerer Möglichkeit
, so nehmen wir ein solches Zeugniss so lange als
gültig an, bis es von irgend einem Gegenbeweise widerlegt
wird. Wenn aber entweder unsere eigenen Sinne, oder das
Zeugniss Anderer uns von Etwas benachrichtigen, was
ganz unverträglich ist mit inhärenter Möglichkeit
, so verweigern wir die Annahme einer solchen Mittheilung
aus dem instinctiv sicheren Gefühle, dass irgendwo
eine Täuschung im Hintergrunde lauern muss.... Und ein
Jeder, welcher Etwas bloss auf das Zeugniss seiner
eigenen Sinne hin, oder auch auf das Zeugniss Anderer,
welche an seinem eigenen Glauben theilnehmen, als That-
sacho annimmt, was der gesunde Menschenverstand
ihm weit wahrscheinlicher als die Eiction seiner eigenen
Einbildung hinstellt — selbst wenn es durch das Zeugniss
von Hunderten bestätigt wird, welche von derselben epide-


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