Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 474
(PDF, 125 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0480
474 Psychische Studien. I. Jahrg. 10. Heft. (October 1874.)

zum Theil über ihm.*') Er kennt auch das Vermögen der
Hellsehenden, über aen Sitz eigener und fremder Leiden
im Organismus richtiger zu urtheilen und den Eintritt der
Krisen, die Wiederkehr der Krampfanfälle, die Perioden
und das Ende des Zustandes oft mit grosser Sicherheit
vorauszubestimmen, so wie auch die ihnen zuträglichen
Mittel anzugeben.**) Mit und ohne Heiltrieb beschäftigen
sich Somnambulen mit moralischen und religiösen Interessen.
Es ist unzweifelhaft, dass die mesmerische Einwirkung sich
oft bei Krankheiten heilsam erweist und dass manche
Menschen mit besonderer Kraft liierfür ausgestattet sind,
wie z. B. der irische Edelmann Greatrakes im J7. Jahrhundert
, in unserer Zeit Schoder in Wien, Neuberth in
Berlin, Meisch in Schlesien, der hessische Gerichtsarzt Bork
u. A. Der Verfasser hätte noch eine Reihe mit besonderer
Kraft begabterMagnetiseure nennen können. Inder Gegenwart
scheint Dr. Kramer in München der kraftbegabteste zu sein.

Ganz ausnahmsweise kommt nach dem Verfasser bei
dem Schlafwachen auch noch vor das ekstatische Schweben
und Tönen und die Kraft, Pernwirkungen und Spukphänomene
hervorzubringen, jedoch minder häufig und in geringerer
Energie, als bei der magischen und religiösen
Tagesekstase. Es steht ihm fest, dass es ein magisches
Vermögen im Menschen gibt, dessen Wirkungen nicht aus
den mechanischen und physiologischen Kräften ei klärbar
sind. „Die Zeit ist nur zu sehr geneigt, die Wichtigkeit
der angeführten Verhältnisse, welche mit der innersten
Natur und ewigen Bestimmung des Menschengeistes zusammenhängen
, zu unterschätzen, weil ihr das Verständniss
leider immer mehr zu entschwinden droht ***) Der Verfasser
verweist für die näheren Ausführungen auf seine früheren
Werke: 1) Die mystischen Erscheinungen der menschlichen

*> Dr. Fr, Forländer (Grundlinien einer organischen Wissenschaft
der menschlichen Seele S. 215) sagt: ,,Was für den NatutOrganismus
überhaupt eine krankhatte Erscheinung ist, das kann nichts desto
weniger für das Seelenleben zur momentanen Erhöhung dienen."

**) Schon Passavaut (Untersuchungen über den Lebensmagnetis-
inus und das Hellsehern, 2. Aufl. S. 49) sagt: „Das Durchschauen des
eigenen Körpers mit grösserer oder geringerer Klarheit ist eine der
constantesten Erscheinungen im Somnambulismus." Man vergleiche
die auf Magnetismus bezüglichen Schriften von Mesmer, Wot/art,
Ennemoser^ Barth, Keiner, tlerber, Iladdock u. viele A.

Diess gilt doch mn* für gewisse Kreise. Gab es zu allen
Zeiten Männer, die von den fraglichen Erscheinungen mehr oder
minder Kunde hatten, so gibt es jetzt deren mehr als vielleicht
jemals, so dass an ein Entschwinden nicht mehr zu denken ist. Nur
muss der Spiritualismus von Ausschreitungen befreit und frei gehalten
werden.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1874/0480