Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
1. Jahrgang.1874
Seite: 507
(PDF, 125 MB)
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Ueber die Grenzen des Naturerkennen«.

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Atomistik aufbaut, so ist er also nichts weiter als eine
Hypothese, während er sich gebärdet, als ob er ein gewisses
und unerschütterliches "Wissen sei. Wäre er eine gerechtfertigte
, d. h. eine mögliche Hypothese, so wäre er noch
immer nichts weiter als eine Hypothese und es stände ihm
nicht zu, von seinem Wissen so grossen Rühmens zu machen.
Allein sie ist nicht einmal eine gerechtfertigte, nach gesunden
Erkenntnissgrundsätzen mögliche Hypothese, weil ihre
Voraussetzungen Widersprüche sind und ihre Folgerungen
in unzählige Widersprüche auslaufen. Das Atom soll ein
Punkt sein, dieser Punkt soll real sein, d. h. materiell, und
doch soll er keine kleinste Masse, sondern einfach sein.
Aber nicht genug, seine Existenz soll gleichbedeutend mit
Bewegung sein, es soll von Haus aus in Schwingung sein
und eine Schwingungsweite haben. Der Punkt für sich,
wie seii.e Bewegung sollen formelle Abstraktionen sein.
,,Das einfachste (würde denn das absolut Einfache einen
Comparativ und Superlativ haben können ?) JReale, das erste
Element aller Wirklichkeit, ist der Punkt in Bewegung, er
ist das Grundereigniss, wodurch erst die wirkliche Welt zu
Stande kommt, . . . das wirklich Existirende ist das Geschehen
, das Ereigniss und das einfachste Grundgeschehen
ist der bewegte Punkt. Er ist weder vorstellbar, da er
nie Gegenstand der Erfahrung sein konnte, noch
ist er erklärbar oder begreif lieh, da er als Einfachstes nicht
zerlegbar ist." Was berechtigt denn den Materialisten, der
conseyuenterweise keine apriorischen Erkenntnisselemente
anerkennen kann, Vorgänge zu behaupten, die nie Gegenstand
der Erfahrung sein konnten und können? AVird denn
hier nicht die todte Seinslehre in die absolute W erdenslehre
aufgelöst und der Wirwarr nicht verdoppelt? Strengt sich
nun Langwieser an, gegen Du Bois-R. das Bewusstsein aus
materiellen Bedingungen zu erklären, so führt sieh der
ganze Versuch auf die Behauptung zurück, dass natürlich
bei den relativ einfachsten Combinationen des Materiellen
kein Bewusstsein zu suchen sei, dass es sich aber bei com-
plicirteren Zusammensetzungen, und je complicirter, um so
quantitativ entwickelter, notliwendig einfinde. Als ob damit
das Mindeste erklärt und das Bewusstsein als Funktion des
Materiellen irgendwie begreiflich gemacht wäre! Der Unsinn,
das Bewusstsein, den Geist, aus dem Geistlosen erklären
zu wollen, bleibt so gross als er vor Herrn Langwieser gewesen
i<4. Auch sein .,Versueh einer Mechanik der psychischen
Zustände4' (J871) hat daran uichts geändert, und
kein nachfolgender Versuch wird etwas daran ändern.

Für jeden Forscher, der eine gründliche Erkenntniss-


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