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Dr. Funk: Gegenbemerkungen zu meinem Bericht v. 11. Mai 1874. 551
Zweifel gründlich beseitigt sind und volle Ueberzeugung
an deren Stelle getreten ist, werden uns jene Zeugen und .
Details zu etwas Nebensächlichem und gerathen nach und
nach in Vergessenheit; die spir. Zeitschriften, in denen sie
enthalten waren, werden zerrissen oder weggegeben, wie
ja auch die Gerüste abgebrochen werden, sodald ein Gebäude
in seiner Vollendung dasteht! Dieses zur Entgegnung auf
die, wenn auch an sich wohlbegründete Bemerkung der geehrten
Redaction: „Erzählen und behaupten kann man immer
eher etwas, als durch gute Zeugenschaften beweisen"; und
ich muss mich darauf beschränken, mit meinem heiligsten
Ehrenworte für alles Wesentliche in meinen Berichten einzustehen
. — *)
Was ferner die verehrte Redaction über die „sogenannten
Geiste~photographien inPesth" sagt, und über die „neueste
wissenschaftliche Methode," wie solche betrügerische Nachahmungen
echter Geisterbilder angefertigt werden können, so
kann ich mich begnügen, auf meinen früheren Bericht über
diesen Gegenstand in der „Spir.-ration. Zeitschrift" (HeftV
1873), besonders aber auf die in darauf folgendem Hefte
(VI) vollständig mitgetiieilten Gerichtsverhandlungen gegen
den Photographen Mumler hinzuweisen. Die Beweise für
die Echtheit seiner Photogramme sind durch eine so wahrhalt
überwältigende Menge der unverwerflichsten Zeugen
(darunter besonders auch der verewigte, schmerzlich beklagte
Richter Edmonds) beigebracht worden, dass den strengsten
Anforderungen der geehrten Redaktion und des anspruchsvollsten
Lesers vollauf Genüge geleistet ist. Jene betrügerischen
Nachahmungen sind überdiess meistens von gar
keinem praktischen Zweck tür den Verfertiger; denn es
handelt sich ja nicht darum, irgendein unbekanntes Geister -
bild zu produciren, sondern der vorher dem Künstler meist
ganz unbekannte Auftraggeber will das Bild eines speziell
bestimmten, nur ihm bekannten, längst Verstorbenen
und zwar sogleich und ohne Vorbereitungen haben,
während jene betrügerischen Produktionen nicht nur schwierige
, zeitraubende, sehr heimlich zu betreibende (und trotzdem
meist erfolglose) Spionage und umständliche technische Vorbereitungen
, sondern noch dazu einen sehr geschickten
Künstler erfordern würden, der (selbst abgesehen von dem
*) Auch dieses dürfte der Herr Verfasser nur in Bezug darauf
zu thun im Stande sein, als er selbst wortgetreu die amerikanischen
Berichte nacherzählt hat Aber für die T hat Sachen kann er sich
nicht verbürgen, da er ja nicht Augenzeuge derselben (d. h. der gerade
hier berichteten) war.
Die Kedaction,
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